Fast Verheiratet

Am vergangenen Dienstag, den 12.06., gab es in Wien vor der Urania ein kleines Schreikonzert, als Jason Segel in etwas zerknittertem Anzug und lässigen Sportschlüpfern mit nettem Bart anlässlich der Vorpremiere von „Fast verheiratet“ über den roten Teppich marschierte…

Brav gab er Autogramme und ließ sich mit den Fans ablichten, bevor es ins Foyer des Urania-Kinos ging, wo schon Journalisten gespannt auf ihn warteten. Lang dauerte die Fragestunde nicht an, da sich der Hollywood-Star etwas verspätet hatte. Nach dem Knipsen und Filmen verschwand der sympathische Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller von „Fast verheiratet“ im Kinosaal. Als Tom Solomon muss sich Jason Segel auf eine lange Verlobungszeit mit seiner aus England stammenden Freundin Violet Barnes (Emily Blunt) einstellen. Immer wieder kommt es zu Tiefen in der Beziehung und rundherum, dann heiratet auf einmal die Schwester von Violet und wieder nichts mit der eigenen Hochzeit.

Wie der Filmtitel auf Englisch verrät („The five-year-engagement“), dauert der Verlobungsmarathon länger als gewöhnlich. Die Verwandten werden nervös und auch das Pärchen selbst weiß nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht. Zu allem Überfluss ziehen die beiden auch noch um. Anscheinend ist wirklich überall, wo Jason Segel draufsteht, auch Jason drin. Die obligaten Nacktszenen kommen genauso vor wie der Witz, den man aus „How I met your Mother“ kennt.

Emily Blunt, die man schon in „Gullivers Reisen“ und „The Muppets“ an der Seite von Jason Segel sehen konnte, dürfte sprachliches Vorbild für die Schauspielerin Alison Brie gewesen sein, die als Violets Schwester Suzie ebenfalls den britischen Akzent drauf hat. War es jetzt der britische Akzent, der Witz in den Dialogen oder die Geschichte selbst, die den Film so amüsant gemacht haben – egal, alles in allem war er gut gemacht, ein bisschen kitschig, vielleicht eine kleine Spur zu lang, aber nicht aufdringlich.

Regie: Nicholas Stoller, Drehbuch: Jason Segel, Nicholas Stoller, Darsteller: Jason Segel, Emily Blunt, Alison Brie, Chris Pratt, Filmdauer: 124 Minuten, Kinostart: 13.07.2012