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UFC Undisputed 3

8
Simulation

Die Zeit für ausgemachte Wrestlingkämpfe ist vorbei, hier kommen die richtigen Gladiatoren der Ultimate Fighting Championship. Der Kampf geht in eine neue Runde und die hat es in sich. Die MMA und Pride Krieger gewinnen nicht durch technisches KO, sondern es ist ein glatter Knockout. Zugegeben, ein gewisses Faible für diese harte und ultrabrutale Kampfsportart ist schon von Vorteil, zumal man sich sonst in diesem Kader an zahlreichen Kämpfern schnell verliert. Aber das alles kann man auch leicht umgehen, indem man sich einfach ein eigenes Alter Ego erstellt. Doch dieser frisch geschlüpfte Fighter, so cool er auch aussehen mag (denn das Repertoire an Gestaltungsmöglichkeiten bietet viel Spielraum), ist noch ein Neuling und muss daher erst einmal ordentlich trainiert werden. Andernfalls ist er zum Scheitern verurteilt, wenn er, unbefangen und jungfräulich, in dem sechseckigen (UFC) respektive viereckigen (Pride) Ring gegen Veteranen im Verprügeln antritt.

Der umfangreiche Karrieremodus bietet aber zum Glück nicht nur gelungene Trainingseinheiten, sondern ganze Trainingscamps und Strategien für die nächsten Kämpfe. Hierbei motzt man nicht nur seinen Kämpfer auf, sondern lernt auch die Steuerung besser zu beherrschen. Sie bietet nämlich ein breites Spektrum an Möglichkeiten und wirkt am Anfang mehr als Überfordernd. Zum Glück ist es aber den Entwicklern gelungen, nicht nur das Erlernen der Steuerung geschickt mit dem Training des Kämpfers zu verbinden, sondern sie auch so intuitiv anzulegen, dass man sie nach einigen Matchen blind versteht. Im besten Fall gewinnt man auch. Ob man nun lieber bis zum Umfallen auf die Gegner einprügelt, sie lieber zu Boden ringt und in Aufgabegriffen bezwingt oder sie taktisch Stück für Stück auseinandernimmt, bis sie nicht mehr können. Das Gameplay ermöglicht einen derart großen Spielraum, dass man seine Figur frei in jede Richtung entfalten kann und wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Hat man seinen Fighter erstellt und schickt ihn in den Ring, wird es endlich Zeit für richtige Action. Dank der tollen Grafik ist schon alleine der Einzug der Kämpfer ein Augenschmaus. Aber wenn es dann erst mal zur Sache geht, kann man richtig hören, wie das Blut spritzt und spüren, wie jeder Schlag schmerzt. Bearbeitet man zum Beispiel fleißig den Körper seines Kontrahenten, sind nach einigen festen Schlägen und Tritten bereits die ersten roten Abdrücke am Torso zu sehen. Wahrlich, an der Grafik gibt es nichts auszusetzen. Die Figuren wirken lebendig, was vor allem durch zahlreiche kleine Details zu Stande gebracht wird. Seien es nun Schweißperlen, Prellungen oder auch das kaum sichtbare Verdrehen der Augen bei einem Knockout: Solche Dinge fördern einfach die Glaubwürdigkeit des Spiels und ziehen einem noch unmittelbarer ins Kampfgeschehen.

Abseits des Karrieremodus gestattet „UFC Undisputed 3“ noch weitere ansprechende Kampfmodi: Im Titelmodus kämpft man, wie der Name schon sagt, um den Meisterschaftstitel der jeweiligen Gewichtsklasse (von Bantamgewicht bis Schwergewicht ist hier alles vertreten). Das Spannenden daran: Man darf zum einen nicht mehr als dreimal verlieren und zum anderen kann man danach im Titelverteidigungsmodus seinen soeben gewonnen Titel gegen andere Kämpfer aufs Spiel setzen. Im Turniermodus spielt man ein klassisches Turnierwettkampf auf dem Weg zur Spitze. Eine weitere gelungene Spielart ist der Ultimate-Fights-Modus, in dem man klassische Kämpfe der Liga nachspielen kann.

Abschließend muss jedoch auch angemerkt werden, dass all jene, die Beat ’em up-Spiele bevorzugen, mit „UFC Undisputed 3“ sicher keine Freude haben werden. Vor allem wenn man die höheren Schwierigkeitsgrade einstellt, genügt es nicht mehr einfach wild drauf los zu prügeln. Hier ist dann Taktik angesagt, denn sonst hat man schneller verloren, als man überhaupt einen Schlag austeilen kann. Jede Schwäche in der Verteidigung wird gnadenlos vom Gegner ausgenutzt, denn die KI der gegnerischen Kämpfer lässt wahrlich nicht zu wünschen übrig. Alles in allem macht das Spiel zwar unheimlichen Spaß, doch wenn man nicht zu den Fans dieser Kampfsportart gehört, sollte man es sich zweimal überlegen, ob sich ein Kauf lohnt, so gut das Spiel auch sein mag.

Plattform: PS3 (Version getestet), Xbox360, Altersfreigabe (PEGI): 18, Spieler: 1-4, Erscheinungsdatum: 14.02.2012




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