Call-of-Juarez-The-Cartel-©-2011-Ubisoft

Call Of Juarez: The Cartel

3
Action

Der mittlerweile dritte Teil der Call of Juarez-Reihe spielt, im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht im Wilden Westen, sondern im brutalen Los Angeles und Mexiko der Gegenwart. Dort tobt gerade ein gnadenloser Drogenkrieg. Gleich zu Beginn befindet man sich am Highway, wird von Gangstern verfolgt und muss ich mit einem Maschinengewehr seinen Feinden entledigen. Chaos und Action reißen den Spieler sofort ins Geschehen. Dann: drei Wochen vorher. Der Cop Ben McCall, die FBI-Agentin Kimberly Evans und der DEA Agent Eddie Guerra sollen zusammen das Mendoza Kartell ausheben. Nach dem kurzen Kennenlernen hat man nun die Wahl, sich für eine der Figuren zu entscheiden, jede auf ihre Art und Weise derart mit Klischees beladen, dass es fast ins lächerliche abdriftet.

Wer die Wahl hat, hat die Qual, und nachdem man sich für einen Stereotypen entschieden hat, geht es mit der Action auch schon weiter. Also im Grunde hat man hier einen simplen Ego-Shooter vor sich. An sich nichts Schlechtes. Doch angesichts der lieblos animierten Umgebung und der leblos wirkenden Figuren misslingt es Call of Juarez, nach dem gelungenen Intro, seine Atmosphäre aufrechtzuerhalten. Schnell verliert sich jegliche Spannung und man rennt einfach nur mehr schießend durch die Gegend, hört sich die vermeintlich coolen Sprüche seiner Kollegen an und versucht nicht abzukratzen.

Was dank Clippingfehler nicht immer so einfach ist. Da treibt man einen Gangster gerade mit dem Rücken gegen einen Baum und denkt sich, tja, jetzt kann er nicht mehr ausweichen, zaubert sich der Verfolgte auch schon prompt durch den Baum hindurch in Deckung. Dem geneigten Spieler gelingt dieses Kunststück jedoch nicht und rennt stattdessen gegen den Baum, wütend darauf schießend, in der Hoffnung die Kugeln finden ihren Weg durch das magische Portal durch den Baum. Dem ist leider nicht so. Dafür gibt es jedoch für jeden Spieler seine eigenen Clippingfehler, die im gesamten Spiel immer wieder auftauchen.

Zugegeben, der Multiplayermodus macht schon mehr Spaß, beinhaltet aber die gleichen Fehler und Probleme wie der Singleplayer. Schade daran ist nur, dass Call of Juarez durch sein gelungenes Intro eigentlich vielversprechend angefangen hat und sogar das Potenzial da wäre, um eine packende Geschichte mit massenweiser Action zu erzählen. Wenn nur nicht die Figuren so beinahe schon beschränkt eindimensional wären, dass man sie einfach nicht ernst nehmen kann. Aber wer sich zumindest einen Spaß machen will, der spielt Call of Juarez in der grauenhaften deutschen Synchronisation, dann hat man wenigstens was zum Lachen.

Plattform: PS3 (Version getestet), Xbox 360, PC, Altersfreigabe (PEGI): 18, Spieler: 1-3, 2-12 online, Erscheinungsdatum: 22.07.2011




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