Kung Fu Panda 2
Animationsfilme haben mittlerweile (leider) den klassischen Zeichentrickfilm abgelöst. Alle fünf Jahre kommt hin und wieder einmal ein Kinderfilm-Abenteuer à la der König oder Löwen oder Arielle heraus, während vermisste Nemos, sprechende Autos, kochende Ratten, liebenswerte Monster und noch liebenswertere Aliens mindestens fünf Mal in einem Kinojahr auf die Leinwände projiziert werden.
Es lebe Pixar und Dreamworks! Seit neuestem gibt es alles natürlich auch noch in 3D. Nun ist also wieder der Kung Fu Panda Po wieder da! Und damit ist nicht diese/r/s (?) gelbe, kleine, pummelige Teletubbie gemeint! Der erste Teil des Kung Fu kämpfenden Pandabären mit dem doch recht unglücklich gewählten Namen war weltweit ein großer Erfolg an den Kinokassen (630 Mio. US- Dollar). Insgesamt belegt er Platz 9 der weltweit erfolgreichsten Animationsfilme und Platz 6 der erfolgreichsten Dreamworks-Animations-Produktionen. Höchstwahrscheinlich hatte die Vielzahl an berühmten Hollywoodstars, welche den Figuren ihre Stimme liehen, einen erheblichen Anteil am Erfolg. Auch dieses Mal sind Jack Black, Dustin Hoffman, Angelina Jolie, Seth Rogen – aber auch Jackie Chan, Lucy Liu, Gary Oldman uvm. dabei.
Drei Jahre sind vergangen, als Po (gesprochen von Jack Black) zu den Furious Five dazugestoßen ist. Als mittlerweile fixes Mitglied der mutigen Kämpfertruppe lebt er ein recht entspanntes Leben und wird von allen Dorfeinwohnern gelobt und verehrt. Doch wie es Dreamworks so will, taucht ein geheimnisvoller Bösewicht namens Lord Shen (gesprochen von Gary Oldman) auf und versucht ganz auf Pinky und Brain-Manier, zuerst China und dann natürlich die Weltherrschaft an sich zu reißen – Wenn schon, denn schon. Als ob das nicht schon herausfordernd genug wäre, erkennt Po zu allem Überfluss auch noch, dass sein Erpel-Vater (gesprochen von James Hong) nicht sein bioligischer Herr Papa ist und sieht sich mit der Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit konfrontiert.
Regisseurin Jennifer Yuh präsentiert diesmal einen weitaus kitschigeren und auch actionlastigeren Kampfkunst-Panda. Stellenweise überwiegen die Nahkampf-Szenen dermaßen, dass man nicht wirklich von einem typischen Kinder-Animationsabenteuer sprechen kann. Kung Fu Panda 2 wirkt düsterer und brutaler, während die lustigen Momente, in denen man wirklich herzlich lachen kann, an zwei, wenn nicht überhaupt nur an einer Hand bzw. Pfote abzählbar sind. Positiv fallen in erster Linie die interessant ausgewählten Charaktere (wer hätte geglaubt, dass gerade der böseste Fiesling ein edler, weißer Pfau sein kann) und die einwandfreie, beeindruckende 3D- Produktion auf. Auch Asia-Fans werden ihre Freude haben, denn es wird so ziemlich jedes China-Klischee rausgeholt, was man sich nur vorstellen kann – von der Faszination am Feuerwerk, bis hin zu den typischen fernöstlichen Hütten, Lampions und Rikschas. Fehlt eigentlich nur noch eine sprechende Frühlingsrolle und zwei böse Essstäbchen namens Feng und Shui.
Kung Fu Panda 2 wird sicherlich sein Publikum finden, gerade Fans des ersten Teils freuen sich sicher schon auf den Kinostart. Mehr als ein typisches 3D Animations-Spektakel ist der Film dann aber auch nicht, denn weder die Charaktere noch die Story kommen an Meilensteine wie Shrek oder gar Findet Nemo heran. Übrigens: in der deutschen Version hört man ein weiteres Mal Hape Kerkeling, Bettina Zimmermann, Cosma Shiva Hagen, Gottfried John sowie Ralf Schmitz. Das Gewinnspiel zum Film findet ihr übrigens hier.
Regie: Jennifer Yuh, Drehbuch: Jonathan Aibel, Glenn Berger, Darsteller (Synchronsprecher): Jack Black, Angelina Jolie, Dustin Hoffman, Seth Rogen, Jackie Chan, Lucy Liu, Gary Oldman, Laufzeit: 90 Minuten, Kinostart: 17.06.2011