Bulletstorm
EAs neuester Shooter Bulletstorm lockt dank den vereinten Entwicklerkräften von Epic Games und People Can Fly mit einem Gemetzel der kreativeren Art. Grayson Hunt, Soldat und Mitglied der Eliteeinheit Dead Echo, kämpft in der Galaxie des 26. Jahrhunderts gegen die Wirren eines tobenden Bürgerkriegs.
Nachdem ihn General Serano aus seiner Einheit und der Armee rausgeworfen hat, versucht Garyson, gemeinsam mit seinem illustren Cyborg-Freund Ishi Sato als freischaffender Weltraumpirat seinen Weg zu gehen. Einige Zeit später treffen die beiden auf ihren ehemaligen Kommandanten und dessen Kriegsschiff, die Ulysses. In dem Bestreben, sich für ihre Entlassung zu revanchieren, greifen Grayson und Ishi die Ulysses an. Der nachfolgende Kampf endet mit dem Absturz beider Raumschiffe auf dem entlegenen und paradiesischen Planeten Stygia. Doch die anfängliche Idylle ist trügerisch, denn Stygia wird von mutierten Freaks bevölkert, die sich sogleich auf das neu eingetroffene „Frischfleisch“ stürzen.
Fortan schießt und metzelt man sich durch Horden von Mutanten, wobei sich Kreativität beim Entsorgen der Gegner wirklich auszahlt. Je spektakulärer das Ableben eures Gegenübers, desto mehr Punkte gibt es dafür, welche man in weiterer Folge wieder im sogenannten Skill-Shot-System in Waffenupgrades und neue Fähigkeiten investieren kann. Das Waffenarsenal von Bulletstorm stellt das passende Werkzeug für jeden Geschmack zur Verfügung. Vom standardmäßigen „Peace Maker“-Karabiner bis hin zur Elektropeitsche ist alles vorhanden, aber auch die gute alte Stiefelsohle sorgt in Kombination mit diversen Environmental-Hazards aka riesen Kakteen bzw. bodenlosen Abgründen für effektvolle Sterbehilfe.
Die Steuerung ist Ego-Shooter typisch simpel gehalten, Einsteiger-freundlich und unterstützt die Kombination sowohl unterschiedlicher Waffen als auch Feuermodi. Auch wenn die Story vom Marvel Comic-Autor Rick Remender (The Punisher) stammt, ist sie aufgrund der andauernden Schimpftiraden der charakterlich platten Figuren nicht sonderlich genießbar und gemäß dem Grundprinzip von Bulletstorm (möglichst viele Gegner auf möglichst spektakuläre Weise ins Jenseits befördern) eigentlich sekundär. Grafisch beeindruckt der Shooter vor allem durch die Landschaftsgestaltung und die beinahe unbegrenzte Weitsicht der Levels, allerdings hapert es hier und da bei den Figur-Texturen. Der Schwierigkeitsgrad zieht im letzten Drittel ordentlich an, was die Möglichkeiten auf ausgefallene Kills deutlich einschränkt und sich negativ auf den Spielspaß auswirkt.
Der Multiplayermodus ist bei einem Entwickler wie Epic Games überraschend schlecht ausgefallen. Online dürfen sich bis zu vier Spieler gemeinsam auf einer der sechs kleinen Karten Welle für Welle von Mutanten entgegenstellen, anstatt sich gewaltige Deathmatches zu liefern. Zwar sammelt man im Multiplayer für tolle Kills ebenfalls Punkte, allerdings werden die so gesammelten Punkte und Upgrades nach Beendigung der Partie gelöscht. Wer auf Punktejagd gehen will, kann online einige Levels aus der Kampagne gemeinsam mit Freunden erneut spielen und so seine Ergebnisse verbessern sowie anschließend in Ranglisten vergleichen. Bulletstorm ist ein solider Shooter mit erstaunlich kreativen/kranken Möglichkeiten seine Gegner zu töten, allerdings hält die anfängliche Euphorie des erfrischend Neuen nicht lange an (irgendwann hat man einfach jeden Kill gesehen) und auch auf lange Sicht wird das Spiel mit so einem verhältnismäßig miesen Multiplayermodus nicht überzeugen können. Schade.
Plattform: XBox 360 (Version getestet), PS3, PC, Altersfreigabe (PEGI): 18, Spieler: 1, 2-4 Online, Erscheinungsdatum: 25.02.2011