Trailer: Vampire Vienna
Da hat man sich gerade von Twilight erholt und schon kommen die Vampire nach Wien. Zum Glück verspricht der Trailer zu Vampire Vienna aber eine ganz andere Schiene zu fahren.
Mike Lomoz, der für Drehbuch, Regie, Produktion, Schnitt und Musik verantwortlich zeichnet und auch noch eine der Hauptrollen spielt – Multitasking ist ein Dreck dagegen -, hat sich für Vampire Vienna nicht nur von einem seiner eigenen Romane (unter dem Pseudonym Wuff Rosenrot veröffenltich) inspirieren lassen, sondern sich offensichtlich auch für den Robert Rodriguez-El Mariachi Weg entschieden und sich gedacht, drehen wir das verdammte Ding doch einfach, ohne viel Schnick-Schnack, ohne nennenswertem Budget, ohne irgendwelche filmischen Vorkenntnisse. Wie der Zufall es so will, trifft er beim Casting zum Film auf Dominic Marcus Singer (Einer von uns), der sich nicht nur für die Hauptrolle interessiert (und sie bekommt), sondern auch gleich bei der Produktion mithilft. Im besten Guerilla-Stil verfilmen die beiden, in fleißiger Zusammenarbeit von Kameramann Martin Flint, der nicht nur sein Können, sondern auch sein Equipment zur Verfügung stellt, Vampire Vienna.
Aber worum geht es in Vampire Vienna denn nun? Am Besten lassen wir da die Produzenten Lomoz und Singer selbst zu Wort kommen: „Während eines schaurigen Südpolsturms erzählt Papa Pinguin seinem Sprössling eine Gute-Nacht-Geschichte: Oliver liebt Claudia. Claudia liebt Abwechslung. Irgendwo anders in Vienna City führt ein desillusionierter und abgehalfterter Priester einen Exorzismus durch. Nach getanem Werk erliegt er sämtlichen Verlockungen des Großstadt-Nachtlebens: Feuerwasser, Freudenhäuser & furiose Äther-Trips. Indes erwacht auf einem Dachboden ein selbstverliebter Blutsauger. Das unausweichliche Duell bahnt sich an: Sündiger Gottesmann gegen VampirProlet. Nach dem naiven Oliver blubbert dabei kein Fisch. Die Quintessenz von der Geschicht’, Beraube einen Bettler nicht.“
Man kann also ohne Befürchtungen behaupten, dass Vampire Vienna in keiner Weise mit Twilight vergleichbar ist und im besten Fall vielleicht sogar mit gar keinem bisherigen Vampire-Film. Was sich da abzeichnet ist ein humorvoller, selbstironischer Independent-Streifen mit Anleihen aus vielen anderen Werken und Genren, der durchaus als Negativ-Buddy Movie zu bezeichnen ist. Die Figuren sind suchende, rastlose Menschen und Vampire und auch wenn es viel um das Thema Gut und Böse geht, so sind die Grenzen durchaus am verschwimmen und Lomoz, Singer und Flint zeigen auf ihre ganz eigentümliche Art und Weise, dass es mehr Facetten zwischen Schwar und Weiß gibt. Angereichert wird das Ganze mit viel Humor, Slapstick, physischer Komödie und einer kumpelhaften Romantik und unterschwelligen Sexualität, damit Vampire Vienna auch auf jeden Fall Spaß macht.
Der Film soll im Herbst 2017 auf Filmfestivals anlaufen und im Dezember 2017 seine Österreich-Premiere im Gartenbaukino Wien feiern. Für alle, die auf unabhängiges, originelles, leidenschaftlich gemachtes und ja, man muss es auch sagen, aber im durchwegs positiven Sinn, trashiges Genre-Kino stehen, für die ist Vampire Vienna eigentlich ein Muss, immerhin wird so ein Film bei uns nicht alle Tage gemacht.