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Miike Snow – iii

6
Pop

With the taste of your lips I’m on a ride… Lalalala, don’t you know that you’re toxic? Das hat wohl schon jeder zumindest einmal in der Dusche, der Badewanne oder am Heimweg von der 90ies-Party gesungen.

Britney halt. Aber was die wenigsten wissen: Miike Snow könnten sich eigentlich eh schon zur Ruhe setzen – sie zeichnen nämlich für die Credits dieses berühmt-verfluchten Ohrwurms verantwortlich. Miike Snow, das war doch eigentlich eher artsy Dancepop, oder?

Nach vier Jahren, nachdem 2013 schon angekündigt wurde, dass ein neues Album geplant sei, ist es nun endlich da. Faul waren Christian Karlsson, Pontus Winnberg und Andrew Wyatt in der Zwischenzeit aber sowieso nicht: jeder hat sich seine eigenen Projekte gesucht (Amason, Galantis, Flume-Feature).

Hymnisch, ein bisschen introvertierter als gewohnt, sehr persönlich ist die neue Platte geworden. Mit mehr Soul, mit weniger Elektro: dieser Eindruck zieht sich von vorne bis hinten durch. Am ehesten kommt noch I Feel The Weight an die Vorgängeralben Miike Snow und Happy to you heran. Man denke da an grandiose Dauerbrenner wie Paddling Out.

Kollaborativ: Miike Snow wissen schon, was Urheberrecht bedeutet. Und natürlich wurde abgeklärt, dass sie bei der Single Heart is full mal eben schnell ein Sample von Apollo Brown gschnappt haben (The Cook Up, 2012). Nach enger Zusammenarbeit mit Yoko Ono hat es produktives Teamwork also ebenso aufs neue Album geschafft, auch von Run the Jewels kam Unterstützung (Albumversion Heart is full). Charli XCX darf auch mitzwitschern.

Unterm Strich ist iii ein gelungen schönes, lang erwartetes Lebenszeichen von Miike Snow. Das neue Album ist kein Überraschungsei – auch wenn der Dancefloor diesmal ein bisschen gedämpfter beschallt wird, ist der unverkennbare  Sound der alte geblieben. Approved.

Miike Snow – iii, Warner Music, miikesnow.com