Gone Girl – Das Perfekte Opfer
Sieben und Fight Club sind wohl die bekanntesten Werke von Star-Regisseur David Fincher, der mit Gone Girl wieder einen brillanten Film an den Start gebracht hat.Dass die Story wohl ein Hit sein muss, erklärt sich dadurch, dass der 2012 erschienene Roman aus der Feder der Bestsellerautorin Gillian Flynn stammt, die auch gleich das Drehbuch zur Verfilmung geschrieben hat. Da muss wohl was dran sein, wenn es dann auch gleich so schnell verfilmt wird.
Und tatsächlich ist David Fincher mit seinem Film ein Meisterwerk gelungen: Nicht nur, dass er einen grandios lethargischen Ben Affleck als Hauptmordverdächtigen Nick Dunne einsetzt, sondern darüber hinaus noch Rosamund Pike als titelgebendes „Gone Girl“ auftreten lässt, zeugt von Stil und Gespür für seine Rollenauswahl. Die beiden Akteure spielen ihre Figuren so perfekt, dass man nach dem Kinobesuch wohl zu Hause alleine geradezu Angst bekommen kann und am liebsten zu Freunden flüchten würde.
Gone Girl beginnt dort, wo er schlussendlich endet – Mit einem Voice Over von Nick Dunne, der seine Ehe hinterfragt. Am fünften Hochzeitstag der Dunnes verschwindet Amy wie aus dem Nichts. Bei einer Hausdurchsuchung findet die Polizei einen Umschlag, der mit „Hinweis Nr. 1“ beschriftet ist. Ein Rätsel, welches Amy jährlich zum Hochzeitstag für ihren Gatten vorbereitet.
Des Rätsels Lösung führt die Beteiligten in Nicks Büro, wo ein roter Frauentanga gefunden wird, der womöglich nicht Amy gehörte. Einen nachfolgenden Hinweis – im Kuvert Nr. 2 – versucht der verlassene Ehemann verschwinden zu lassen, doch leider kommt ihm die Polizei auf die Schliche. Nick hat etwas zu verbergen, Blutspuren von Amy finden sich in der Küche, der vermeintliche Einbruch und die Entführung scheinen inszeniert. Es wird schlussgefolgert, dass Nick seine Ehefrau ermordet hat, zumal ein Tagebuch von Amy gefunden wird, in das sie geschrieben hat, dass sie Angst hat, von Nick umgebracht zu werden. Ein regelrechter Shitstorm gegen Nick wird losgetreten, da das Fernsehen eine regelrechte Hetzjagd auf ihn veranstaltet.
David Fincher gelingt mit Gone Girl ein außergewöhnlicher Thriller, der dem Zuseher aufgrund der dichten Handlung und spannenden Atmospähre nicht wie zweieinhalb Stunden, sondern eher wie zehn Minuten vorkommt. Dabei wird die Story auf mehreren Ebenen erzählt, die nach und nach zu einem großen Ganzen finden. Bis zur letzten Minute wird die Spannung aufrecht gehalten und mit Bildern und Szenen gearbeitet, die bis ins kleinste Detail ausgearbeitet sind und von denen man noch lange verfolgt wird.
Regie: David Fincher, Drehbuch: Gillian Flynn, Darsteller: Rosamund Pike, Ben Affleck, Neil Patrick Harris, Laufzeit: 149 Minuten, Kinostart: 03.10.2014, www.gonegirl-derfilm.de