David Birner zeigt mit seinem Drama Unberührt wieviel Talent in der heimischen Filmlandschaft steckt.
Tagarchive: Drama
Sofia Coppola bringt in ihrem neuen Drama The Beguiled einen Soldaten und eine Gruppe Frauen zusammen. Eine Romanze scheint es aber bei weitem nicht zu sein.
„Sie stehlen und sie lügen“, sagt Christina (Maj-Doris Rimpi), während ihr Sohn endlich losfährt. Bis zuletzt hat sich die alte Frau gegen diese Reise gesträubt, auf die ihre kleine Enkeltochter und der Sohn gespannt sind.
Sieht so aus als habe jemand eine Tourdoku über die Indie-Rocker Wolf Alice gedreht und einen Berg Überschussmaterial auf dem Boden des Schneideraums liegen zu lassen. Dann kam Michael Winterbottom und dachte sich, dass es mal wieder Zeit für einen Film wäre.
Arnold Schwarzenegger versucht sich in Aftermath, nach Maggie, erneut im dramatischen Fach. Die Geschichte basiert auf einem Flugzeugunglück aus dem Jahr 2002.
Vom Retro-Setting in den 70ern über den schwarz-weißen Arthouse-Look bis zum Titel, der einem die Kuriosität der Protagonisten unter die Nase reibt, vereint der Mix aus Coming-of-Age-Streifen und Tragikomödie auf den ersten Blick alles, was es zu einem originellen Jugendfilm braucht.
Theodore Melfis Feel-Good-Movie illustriert lebhaft ein Stück US-Geschichte, doch das ist nicht die der brillanten NASA-Wissenschaftlerinnen aus Margot Lee Shetterlys gleichnamiger Sachbuchvorlage. Es ist die unendliche Geschichte von Hollywoods Vergangenheitsretusche.
Die blutige Eröffnungsszene der Geschichte des hochdekorierten US-Soldaten, der den Dienst an der Waffe verweigerte, wirft einen mitten ins Inferno. Gemeint ist nicht die Hölle des Krieges, sondern die der richtig schlechten Hollywoodkinos.
Damien Chazelle zeigt mit La La Land auf außergewöhnliche Art und Weise sowie mit viel Liebe zum Detail, dass Träume wahr werden können. Während Mia (Emma Stone) davon fantasiert, als Schauspielerin entdeckt und erfolgreich zu werden, sehnt sich Sebastian (Ryan Gosling) danach, endlich seinen eigenen Jazzclub zu eröffnen.
Stephen Frears verklärter Blick auf die letzten Tage der berühmten Gesellschaftsdame Florence Foster Jenkins spielt sich wie eine alte Darbietung der unrühmlichen Sängerin ab. Jede Passage ist überspitzt oder verflacht, die Gefühle sind Pathos und die Kulissen Kitsch. Imposant ist einzig die engagierte Hauptfigur.
Während das Raumschiff in Morten Tyldums sexistischer Science-Fiction-Romanze Passengers die Besatzung in ein elitäres Paradies transportiert, befördert der Plot einen mit Lichtgeschwindigkeit zum misogynen Totalitarismus der Ära Trump.
Über 20 Jahre nach seinem Tod lassen sich mit dem kolumbianischen Drogenboss Pablo Escobar immer noch dicke Geschäfte machen. Heute kriegen alle was vom Dope ab. Wem die regelmäßige Dosis der Netflix-Serie Narcos, mit deren Start Brad Furmans Kartellkrimi zu schön abgestimmt ist, nicht reicht, der kriegt hier die volle Dröhnung an maximal gestrecktem Stoff.
Vor sechs Jahren bewies Tom Ford mit seinem Regiedebüt, dass er vom Spielfilm im Allgemeinen und von Romanadaptionen im Besonderen besser die Finger lassen sollte. A Single Man war dank der Darsteller passabel genug, um nicht als Blamage zu gelten, und verriet unter der gelackten Oberfläche viele der inszenatorischen Schwächen, die in Nocturnal Animals üppige Blüten treiben.
Von der Eröffnungsszene an, in der Brad Pitt vor einem CGI-Sonnenuntergang wie ein Gottgesandter vom Himmel in die Greenscreen-Dünen Marokkos niedersinkt, ist klar, welche Art Kinoerlebnis Allied – Vertraute Fremde bietet. Robert Zemeckis besinnt sich in seiner Spionageromanze auf sein größtes Talent: das für epische Langeweile, mit Starbesetzung und in Hochglanzformat.
Keiichi Hara hat die wunderbare Chance, in seinem Anime Miss Hokusai gleich zwei wenig bekannte japanische Künstlerinnen zu inszenieren, doch verschenkt er sie so indifferent wie die Figuren.