John Maddens Protektion starker weiblicher Figuren ist genauso eigennützig und profitorientiert wie die der „alten grauhaarigen Männer“, die die Titelfigur in einer Szene höhnisch vorführt.
Alle Beiträge von: Lida Bach
„Ich wirke in allem, was ihr für ein Durcheinander haltet, zu eurem eigenen Besten“, sprach der Heilige Vater und wenn der das sagt, muss es ja stimmen.
„Es ist eine Metapher! Es soll symbolisch sein!“, schreit dem Kardiologen Steven Murphy dessen Nemesis Martin ins Gesicht, nachdem er erst ihm und dann sich selbst ein Stück Fleisch aus dem Arm genagt hat.
„Genug mit dem schlechten Drama!“, entfährt es nach eineinhalb Stunden geist- und witzloser Theatralik schließlich Kate Winslet, die von Woody Allens unausgegorenem Pastiche genauso entnervt scheint wie das Publikum.
So malerisch die Bilder von Dorota Kobielas und Hugh Welchmans aus über 65.000 Ölgemälden erstehenden Animationsdramas sind, so prosaisch ist dessen Story.
Manche alten Kisten sollten besser nie ausgegraben werden. Das ist das Fazit von Jake Kasdans verkrusteter Fortsetzung des verstaubten Kinderfilms aus den 90ern.
Trostlosigkeit ist die Wurzel des Bösen in William Oldroyds fesselndem Spielfilmdebüt und der Regisseur so gnadenlos und gerissen in deren Überwindung wie seine Antiheldin.
„Das menschliche Gehirn kann bis zu vier Minuten ohne Sauerstoff auskommen“, heißt es in Niels Arden Oplevs Science-Thriller.
„Everybody knows“ rezitiert Sigrid in Zack Snyders Superhelden-Get-Together den gleichnamigen Leonard-Cohen-Song, der den Pathos der Einleitungsmontage bis zum Anschlag in die Höhe treibt.
Eine wichtige Rolle in Ruben Östlunds Satire spielt ein Werbevideo, in dem ein blauäugiges, blondes Kleinkind mit einem Kätzchen im Arm in das titelgebende Viereck tapst.
Ein unausstehlicher, pompöser, ermüdender, egozentrischer kleiner Widerling. So beschrieb Agatha Christie einst Hercule Poirot.
George Clooneys jüngste Regiearbeit nach dem paternalistischen Heldenmärchen The Monuments Men beginnt mit dem Blick in einen Prospekt für die titelgebende Vorstadtsiedlung.
Der Titel von Ben und Joshua Safdies rauem Krimidrama Good Time spielt mit den Hoffnungen des Publikums und der Protagonisten, deren Missgeschick es atemlose 100 Minuten lang verfolgt.