Trostlosigkeit ist die Wurzel des Bösen in William Oldroyds fesselndem Spielfilmdebüt und der Regisseur so gnadenlos und gerissen in deren Überwindung wie seine Antiheldin.
Alle Beiträge von: Lida Bach
„Das menschliche Gehirn kann bis zu vier Minuten ohne Sauerstoff auskommen“, heißt es in Niels Arden Oplevs Science-Thriller.
„Everybody knows“ rezitiert Sigrid in Zack Snyders Superhelden-Get-Together den gleichnamigen Leonard-Cohen-Song, der den Pathos der Einleitungsmontage bis zum Anschlag in die Höhe treibt.
Eine wichtige Rolle in Ruben Östlunds Satire spielt ein Werbevideo, in dem ein blauäugiges, blondes Kleinkind mit einem Kätzchen im Arm in das titelgebende Viereck tapst.
Ein unausstehlicher, pompöser, ermüdender, egozentrischer kleiner Widerling. So beschrieb Agatha Christie einst Hercule Poirot.
George Clooneys jüngste Regiearbeit nach dem paternalistischen Heldenmärchen The Monuments Men beginnt mit dem Blick in einen Prospekt für die titelgebende Vorstadtsiedlung.
Der Titel von Ben und Joshua Safdies rauem Krimidrama Good Time spielt mit den Hoffnungen des Publikums und der Protagonisten, deren Missgeschick es atemlose 100 Minuten lang verfolgt.
„Die Leute werden nie Filme über gewöhnliche Leute, die nie wirklich irgendwas machen, drehen“, beklagt sich Naomi (Emily Browning) bei ihrem neuen Arbeitgeber Nick (Adam Horovitz).
Die Überlebenden sind verzweifelt. Einige bitten, andere räsonieren. Wenn Mama Colonelle geht, wer wird sie dann beschützen, fragt eine Frau. Einzig Honorine Munyole stand ihr bei, nachdem ihre Tochter vergewaltigt wurde.
Die Wahrheit lässt sich nicht diskutieren. Sie zur Debatte zu stellen hieße, ihre Absolutheit anzuzweifeln. Geschieht dies, ist das ein Triumph für ihre Leugner. Einer von denen ist David Irving (Timothy Spall), der mit dieser Taktik bis vor Gericht zieht.
„Er hatte seine guten Momente“, sagt eines der Geschwister der erwachsenen Hauptfigur (Brie Larson), deren Kindheitserinnerungen die auf zwei Zeitebenen angelegte Handlung bestimmen, über ihren Alkoholiker-Vater Rex (Woody Harrelson).
Gleich einem niederländischen Gemälde des Goldenen Kunstzeitalters, wie es in einem der verwickelten Erzählstränge gemalt wird, ist Justin Chadwicks Kostümdrama übervoll mit Verweisen auf Nebenschauplätze.