Alice on Border Road 1 (c) 2025 Haro Aso, Takayoshi Kuroda, Hayabusa, Carlsen Verlag(2)

Alice on Border Road 1

Mit Alice on Border Road folgt nach Retry bereits der zweite Ableger der Mutterserie Alice in Borderland. Das Carlsen Manga Sub-Label Hayabusa bringt uns auch diese Serie auf Deutsch.

Aller guten Dinge sind drei – vielleicht …

Zwei Schülerinnen wachen, ohne Erinnerungen was zuvor passiert ist, in einem verwüsteten Japan auf. Das Einzige was sie außer ihrer Kleidung noch bei sich haben, ist je eine Spielkarte. Sie treffen noch weitere Personen, auch diese haben eine Spielkarte bei sich. Man findet sich zusammen und beschließt mit einem funktionstüchtigen Wohnwagen zurück nach Tokyo zu fahren, denn dort kommen sie alle ursprünglich her. Niemand weiß, was hier los ist und was die Karten zu bedeuten haben. Und dann wird auch noch einer von ihnen ermordet. Kommt der Mörder von außen? Oder ist es einer aus der Gruppe?

Gelungener Neustart

Wie die vorangegangenen Serien, wurde auch Border Road von Haro Aso erdacht und getextet. Das Artwork hat er diesmal an Takayoshi Kuroda abgegeben. Ehrlicherweise kann man sagen – die Zeichnungen waren ohnehin nicht der größte Trumpf der Hauptserie. Grafisch gesehen macht jedoch auch der neue Zeichner keine großen Sprünge, passt sich dem vorgegebenen Stil an, ohne groß eigene Akzente zu setzen. Weder in die eine, noch in die andere Richtung.

Doch wie gesagt, die Stärke der Mutterserie wie auch die von Border Road liegt ohnehin in der mysteriösen und verschachtelten Geschichte. Im Gegensatz zum Borderland liegt die Gewichtung jedoch weniger auf Action, was z.B. etwa im kompletten Ausbleiben der berüchtigten Todesspiele resultiert. Dafür konzentrieren sich die Macher ganz auf den psychologischen Aspekt und geben ihren Figuren viel Raum zur Entfaltung.

Alice on Border Road präsentiert sich in diesem ersten Doppelband – drei weitere werden dieses Jahr noch folgen – als doppelbödiges Murder-Mystery in postapokalyptischer Umgebung. Nachdem man am Ende des Borderlands ja doch noch eine Erklärung zu dem ganzen Geschehen serviert bekam, bleibt die Frage, ob die Macher hier noch mal eine gänzlich andere Richtung einschlagen? Wir werden sehen.

Als Auftakt ist Alice on Border Road jedenfalls sehr stimmig und überraschend eigenständig. Man kann es Haro Aso hoch anrechnen, dass er den Mut hatte, sein geliebtes Franchise in eine ganz andere Richtung zu drehen. Ab und an wird ein wenig viel geschwafelt, und dass man bei Hayabusa immer noch lieber auf Maschinen- statt auf Handlettering setzt, ist nach wie vor schade. Abgesehen davon, sind wir sehr gespannt, in welche Abgründe uns diese Straße noch führen wird. Denn natürlich endet der erste Band mit einem massiven Cliffhanger. Nachschub folgt im April. Wir können es kaum erwarten.

Alice on Border Road 1 von Haro Aso und Takayoshi Kuroda, 386 Seiten, erschienen bei Hayabusa (Carlsen).

Alice on Border Road 1

Alice on Border Road 1 (c) 2025 Haro Aso, Takayoshi Kuroda, Hayabusa, Carlsen Verlag




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