Mission: Impossible Dead Reckoning Teil Eins
„Some of us are doomed to repeat the past“, heißt es in Christopher McQuarries drittem Beitrag zur Mission: Impossible Kinoserie – dem siebenten Teil des Franchise insgesamt und erster Teil des vorläufigen Schlussakts Dead Reckoning – in einem Kommentar, der in jedem anderen Franchise Ironie wäre. Doch Humor war nie die Stärke der Action-Blockbuster um Geheimagent Ethan Hunt (Tom Cruise), genauso wenig wie Innovation.
Tatsächlich ist die Verweigerung jeder Entwicklung Teil des Erfolgskonzepts. Dieses liefert dem Zielpublikum neben den üblichen spektakulären Stunts, Kampfchoreografien und Verfolgungsjagden zu Fuß, Fallschirm oder Fiat die beruhigende Gewissheit, dass die Welt der alten weißen straighten Hollywood-Helden unverändert fortschrittsresistent ist.
Passenderes will Oberschurke Gabriel (Esai Morales) mit Hilfe hochentwickelter AI eine neue Ordnung schaffen. Im Kampf dagegen begleitet Hunt diesmal Meisterdiebin Grace (Hayley Atwell), die Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) ablöst. Hunts MIF-Buddies Benji (Simon Pegg) und Luther (Ving Rhames) haben offenbar ein höheres Verfallsdatum.
All das ist Teil der Serie, in der Frauen austauschbar sind und Männer unersetzlich, nicht-weiße Figuren nur Nebenrollen spielen, vigilantische Geheimdienste die wahren Helden sind und am Ende immer ein weißer Typ alle rettet. Unterhaltsam ist dieses routinierte Hochglanz-Handwerk nur für jene, die sich in diesem neo-liberalen Nexus spiegeln. Bei Top Gun: Maverick waren es 1,5 Milliarden.
Regie: Christopher McQuarrie, Drehbuch: Erik Jendresen, Bruce Geller, Christopher McQuarrie, Darsteller: Rebecca Ferguson, Tom Cruise, Hayley Atwell, Pom Klementieff, Vanessa Kirby, Simon Pegg, Shea Whigham, Cary Elwes, Rob Delaney, Indira Varma, Ving Rhames, Filmlänge: 163 Minuten, Kinostart: 09.07.2023