Die Känguru-Verschwörung (c) 2022 Luna Filmverleih(3)

Die Känguru-Verschwörung

4
Komödie

Wenn Marc-Uwe Kling vor Beginn seines mit Alexander Berner inszenierten Regiedebüts Die Känguru-Verschwörung persönlich vor die Leinwand tritt, um dem Presse-Publikum einen ausgewalzten Scherz vorzutragen, lässt sich kaum der Vorwurf von Phantasielosigkeit machen. Fans der Känguru-Chroniken, auf denen auch der gleichnamige Vorgängerfilm des cartoonesken Fantasy-Klamauks basiert, erwarten nichts anderes als die Wiederholung des gleichen Witzes, den der Autor und Kabarettist seit über einem Jahrzehnt kommerziell erfolgreich abspult.

Dementsprechend strotzt die lose Fortsetzung der 2020er Kinoadaption um das pseudo-politisch palavernde Titel-Tier (Sprecher: Kling) vor Wiederholungen. In der leicht variierten Handlung machen die gleichen Figuren die gleichen Blödeleien.

 

Der Humor ist so anstrengend aufdringlich wie das Känguru. Das tourt mit Klings Alter Ego Marc-Uwe (Dimitrij Schaad) zu einer Verschwörungstheoretiker-Tagung, um Lisbeth (Petra Kleinert), Mutter Marc-Uwes Angebeteter Maria (Rosalie Thomass), vom Fanatiker-Pfad abzubringen. Nuancen existieren nicht in dieser Welt, die zwei Typen mit Stammtisch-Phrasen und Slapstick einer verrückten Frau erklären.

Das Feindbild ist gewohnt plakativ und maximal überspitzt. Niemand soll seine Ansichten hier hinterfragen müssen oder noch schlimmer: nachdenken. Etwa über den impliziten Chauvinismus eines vor privilegierter weißer cishet Selbstgefälligkeit strotzenden Szenarios, das Diversität und Realität aussperrt, aber sich permanent zur eigenen Aufgeklärtheit gratuliert.

Regie: Marc-Uwe Kling, Alexander Berner, Drehbuch: Marc-Uwe Kling, Jan Cronauer, basierend auf dem Roman von Marc-Uwe Kling, Darsteller: Anne-Marie Waldeck, Uwe Preuss, Dimitrij Schaad, Andrea Guo, Roman Roth, Filmlänge: 101 Minuten, Kinostart: 25.08.2022

Die Känguru-Verschwörung




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