Countdown

In Countdown benutzt Regisseur und Drehbuchautor Justin Dec eine simple App um dem Zuschauer das Fürchten zu lehren, das gelingt mal besser, mal schlechter.

Es gibt eine App, die von jedem den Todeszeitpunkt vorhersagen kann. Natürlich denkt man da gleich, dass es ein Fake sein muss. Auch die junge Krankenschwester Quinn (Elizabeth Lail) hält die App für einen Schwindel. Leider, wie so viele andere, liest auch sie die Nutzungsbedingungen nicht, bevor sie die App installiert. Doch als ihr nur noch drei Tage zu leben angezeigt werden, wird ihr doch etwas mulmig zumute. Bald überschlagen sich die Ereignisse und jedes Mal hat die App recht behalten, was den Todeszeitpunkt seiner Opfer betrifft. Aber Quinn gibt nicht so leicht auf und versucht nicht nur ihr Leben zu retten, sondern auch die App zu besiegen.

Justin Dec benutzt in Countdown eine erfrischende Idee, um Horror zu erzeugen. Eine simple App, die zum Quell des Verderbens seiner Nutzer wird. Und das nur, weil niemand die Bedingungen liest. Der Teufel steckt halt im Detail – oder im Kleingedruckten. Die Idee macht Spaß und auch, wie die App seine Opfer fordert, ist interessant gelöst. Nach dem anfänglichen Schwung geht dem Film aber ein wenig die Puste aus. Der Filmemacher tut sich im weiteren Verlauf etwas schwer, die Spannungskurve auf einem konstanten Niveau zu halten. Countdown ist dadurch ein überaus holpriges Vergnügen, das stark zwischen Spannung und Langatmigkeit schwankt.

Letzteres ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass Countdown, trotz seiner interessanten Prämisse, oft einen überaus vorhersehbaren Handlungsverlauf einschlägt. Viele Versatzstücke, die man bereits aus gängigen Horrorfilmen kennt, kommen zum Einsatz. Manches davon funktioniert, anderes weniger. Zum Glück hat Justin Dec seinen Film gut im Griff und weiß, wann er dann wieder mit der Spannung nach oben gehen muss. Das rettet Countdown zwar vor dem Mittelmaß, hebt ihn aber auch nur ganz knapp darüber hinaus. Da wäre mehr drinnen gewesen, aber Spaß macht dieser Horrorstreifen dennoch.

Regie und Drehbuch: Justin Dec, Darsteller: Elizabeth Lail, Jordan Calloway, Talitha Eliana Bateman, Peter Facinelli, Dillon Lane, Tichina Arnold, Filmlänge: 90 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 05.06.2020