Jesus – 40 Tage in der Wüste
In dem Drama Jesus – 40 Tage in der Wüste spielt Ewan McGregor die titelgebende Figur. Und wie so oft liefert er eine großartige Leistung ab.
Jesus (Ewan McGregor) geht für 40 Tage in die Wüste. Fastend und betend sucht er dort in der kargen Landschaft nach Erleuchtung. Während seiner Wanderschaft wird er vom Teufel (Ewan McGregor) heimgesucht, der sein Vertrauen in Gott zerstören will. Außerdem trifft er eine Familie. Der Vater (Ciarán Hinds) sucht Wasser und will ein Haus für seine Familie bauen. Aber der Sohn (Tye Sheridan) möchte die Wildnis der Wüste verlassen. Es kommt zu Spannungen. Jesus hilft der Familie und möchte das Verhältnis zwischen Vater und Sohn bessern. Doch der Teufel macht daraus eine harte Bewährungsprobe. Es geht bald nicht mehr nur um das Schicksal der Familie, sondern auch um Jesus selbst und seine Mission in der Wüste.
Jesus – 40 Tage in der Wüste ist, obwohl es in einer weitläufigen Landschaft spielt, fast so etwas wie ein Kammerspiel. Es gibt nur wenige handelnde Figuren und der Fokus liegt dabei natürlich eindeutig auf Jesus. Dadurch entwickelt der Film schon so seine Längen. Vor allem am Anfang dauert es, bis da Spannung oder Interesse aufkommt. Andererseits wirkt sich das nachträglich gut aus, denn dadurch wird der Zuschauer gekonnt in die Hauptfigur und seine Wanderschaft hineinversetzt. Man bekommt fast selbst ein spirituelles Gefühl. Aber die größte Offenbarung des Films ist ohne Zweifel Ewan McGregor. Gleich in einer Doppelrolle als Jesus und Teufel, ein gelungener Schachzug des Regisseurs, macht McGregor eine fantastische Figur.
Er trägt den Film selbst über die inhaltlichen Leerstellen und dramaturgischen Schwächen hinweg. Leider ist es bei ihm oft so, dass er großartige Leistungen in mittelmäßigen Filmen abliefert. So halt auch hier. Jesus – 40 Tage in der Wüste ist eigentlich nur dank seiner Performance wirklich sehenswert. Wobei auch seine Nebendarsteller eine gute Arbeit machen, haben sie doch zu wenig zu tun und der Fokus liegt eindeutig auf McGregors Darstellung. Jesus – 40 Tage in der Wüste ist auch für Zuschauer, die mit Religion wenig anfangen können, interessant, aber Spannung kommt nur in seltenen Momenten auf. Trotzdem, Ewan McGregor bei der Arbeit zu sehen, macht auch Spaß.
Regie und Drehbuch: Rodrigo García, Darsteller: Ewan McGregor, Ciarán Hinds, Tye Sheridan, Ayelet Zurer, Filmlänge: 98 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 01.03.2018