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The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz

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Western

The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz ist das erste große Meisterwerk von Sam Peckinpah und ein Spätwestern der frischen Wind in das angestaubte Genre bringt.

Pike Bishop (Willam Holden) und seine Bande Gesetzloser halten sich 1914, zur Zeit der mexikanischen Revolution, mit Diebstählen so halbwegs über Wasser. Bei einem Überfall werden sie von Bishops ehemaligem Weggefährten Deke Thornton (Robert Ryan) und seiner Gruppe Kopfgeldjäger in einen Hinterhalt gelockt. Bei dem wilden Gefecht werden auch viele Unschuldige getötet. Bishop und seine Bande kann zwar rechtzeitig entkommen, das erbeutete Diebesgut stellt sich jedoch als wertlos heraus. Da bietet ihnen der brutale mexikanische General Mapache (Emilio Fernández) einen lukrativen Auftrag an. Als ein Mitglied aus Bishops Bande vom General jedoch des Verrats bezichtigt, gefangen genommen und gefoltert wird, beschließen Bishop und sein verbliebener wilder Haufen, ihren Kollegen aus den Fängen des Generals zu befreien. Es kommt zum letzten finalen Showdown.

Was Sam Peckinpah in seinem vorigen Film Major Dundee – Sierra Charriba bereits angefangen hat, setzt er in The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz konsequent fort und beschäftigt sich mit einer Thematik, die ihn seine ganze Karriere über begleiten wird. Es geht um Menschen, die von der Zeit und dem Fortschritt gnadenlos verdrängt und überrollt werden. Die Protagonisten sind verzweifelte, verlorene Helden, die mit dem Wandel in ihrer Umgebung nicht zurecht kommen. The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz ist ein Klagelied auf das Verschwinden des Wilden Westen, ähnlich wie Leones Spiel mir das Lied vom Tod. Was bei Leone jedoch ein melancholischer Abgesang war, ist bei Peckinpah ein brutales, schonungsloses Opus, das den Mythos des wilden Westen mit seiner Gewaltverherrlichung entglorifiziert.

Überhaupt lässt Peckinpah hier seinem Hang das grausame Antlitz des Menschen als gewaltbereite Bestie zu entlarven freien Lauf. Er wirft einen ungeschönten Blick auf eine Gesellschaft, die sich selbst zerfleischt, und zeigt das Bild einer Zivilisation, deren Gewalttätigkeit nur mit Mühe und Not eingezäunt wird. Sein rasanter und packender Inszenierungsstil macht The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz zu einem spannenden Filmerlebnis, das auch maßgeblich andere Regisseure beeinflusst hat. Inhaltlich nimmt Peckinpah hier keine Gefangenen und auf eine gewisse Art und Weise wird keiner seiner komplexen Figuren verschont, die allesamt von großartigen Schauspielern dargestellt werden und alle perfekt für ihre Rollen besetzt sind. The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz zählt vermutlich zu den bekanntesten und am meisten geschätzten Werken von Sam Peckinpah. Es ist und bleibt ein Meisterwerk des Western, dessen visuelle Wucht und Gewalttätigkeit der inhaltlichen Stärke in nichts nachsteht. Mit seinem nächsten Film, der wieder zu den weniger bekannteren von ihm zählt, wird er dem Genre zwar treu bleiben, schlägt inhaltlich aber eine überraschend andere Richtung ein.

Regie: Sam Peckinpah, Drehbuch: Walon Green, Sam Peckinpah, Darsteller: William Holden, Ernest Borgnine, Robert Ryan, Edmond O’Brien, Warren Oates, Ben Johnson, L.Q. Jones, Filmlänge: 145 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 21.08.2008




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