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Bad Boys for Life

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Actionkomödie

25 Jahre nach dem Start der Bad Boys-Reihe kommt 2020 der dritte Teil rund um die harten Macho-Cops aus Miami in die heimischen Kinos. Im Film heißt es „One last time?“ Nach Bad Boys for Life wird dies eher nicht der Fall sein.

Im fortgeschrittenen Alter müssen die beiden Star-Detectives Marcus Burnett (Martin Lawrence) und Mike Lowrey (Will Smith) mit ihren aktuellen Lebensumständen zurechtkommen. Karriereveränderungen und auch Midlife-Crisis sind schwermütige Begleiter der alten Haudegen. Doch aufgrund eines Gefängnisausbruches und einer Polizisten-Mordserie muss sich das ungleiche Duo mit der noch jungen Spezialeinheit AMMO zusammenschließen, um die Anführerin eines Drogen-Kartells zu Fall zu bringen: „One last time!

 

Grundsätzlich gibt es in Bad Boys for Life keine vielseitigen Neuerungen. Die beiden Regisseure Adil El Arbi und Bilall Fallah bleiben dem Tonus des Franchise treu: bombastischer Action-Kitsch, aufgeblasenes Machotum und Gags im Minutentakt. Dabei funktionieren einige Aspekte des Films gut, jedoch bleibt der größte Teil von Bad Boys for Life eine riesen Baustelle. Die Handlung zum Beispiel wirkt an den Haaren herbeigezogen, sodass sie sich im Kosmos der beiden Vorgänger-Filme nicht natürlich anfühlt. Der Plot nimmt zu Beginn des Films eine interessante Abzweigung, die er dann jedoch nicht konsequent weiterfährt und zurück zu verfahrenen Mainstream-Story-Straßen gerät. Es fehlt Mut zur Originalität und zu drastischeren Konsequenzen im Storytelling. Bad Boys for Life versucht neue Charaktere zu etablieren, um den Weg für weitere Teile der Filmreihe zu ebnen. Leider sind diese Figuren klischeehafte Archetypen, die kein dramaturgisches Fleisch besitzen und nur dazu da sind, Kontexte für neue Gags zu eröffnen. Auch die Hauptcharaktere von Smith und Lawrence sind bereits seit Bad Boys II (2003) auserzählt. Der dritte Ableger fügt den beiden Protagonisten keine neue Facette hinzu, außer dem Alter und dies wird humoristisch bis zum Äußersten ausgezehrt. Im ersten Drittel des Films wirken die Hauptfiguren erfahren und reflektiert, was eine neue dramaturgische Ebene eröffnet. Diese wird jedoch gleich in der Filmhälfte mit viel Krawall in die Luft gesprengt und spielt im weiteren Verlauf keine Rolle mehr.

Ein zentraler Aspekt in der Bad Boys-Reihe ist und war schon immer der Humor. Auch im dritten Teil nimmt dieser einen prominenten Platz ein. Grundsätzlich funktionieren die meisten Gags im Film, es gibt sogar einige großartige Szenen, bei denen das Lachen nicht unterdrückt werden kann. Gerade am Anfang sind die Witze über das Alter passend und auch die Situationskomik ist treffend inszeniert. Leider erschöpft sich die Alters-Thematik sehr schnell und nach dem fünfzigsten Gag darüber, wie alt die beiden geworden sind, wird auch das Schmunzeln zur Herausforderung. Dass der Humor im Großen und Ganzen funktioniert ist der unterhaltsamen Dynamik von Smith und Lawrence zu verdanken. Wie bereits in den vorherigen Filmen ergänzen sich die beiden super und sorgen in Dialogen oder auch in Action-Szenen für pure Unterhaltung. Auch schauspielerisch sind die Leistungen ganz passabel. Liegt vielleicht auch daran, dass die Rollen außer dumme Sprüche und große Egos nicht mehr viel abverlangen. Der Kontext Sexismus wird erst gar nicht eröffnet, da Frauen in diesem Film in keinerlei Hinsicht relevant dargestellt werden. So viel zum Thema Zeitgeist in Mainstream-Produktionen.

Neben dem Humor steht auch die Action im Zentrum der Bad Boys-Filme, jedoch bei Bad Boys for Life nicht mehr so viel wie in den ersten beiden Werken. Die Action-Szenen gehen quantitativ zurück, Charaktere, Story und Qualität von Action-Sequenzen werden gestärkt. Es wird geballert, geschlagen, gerast und gesprengt. Alles was das Action-Herz begehrt. Dass es dabei übertriebener und bombastischer nicht sein könnte, muss akzeptiert werden, auch wenn das schwer fällt. Wer sich bei Bad Boys for Life fragt „Wieso? Wie? Woher?“ sollte sich besser erst gar nicht das Kinoticket kaufen. Logik und Bodenständigkeit sind zwei fehlende Begriffe im Drehbuch. Verpackt wird das Ganze in einer Kamera- und Bildästhetik wie aus einem Musikvideo. Alles ist bunt, aufpoliert und glatt, keine Ecken und Kanten. In gewissen Einstellungen könnte man wirklich denken, es läuft eine Folge CSI: Miami auf der Leinwand. Dazu kommt noch ein Score, den es nicht gibt. Musikalisch wird nämlich eine nichtssagende Charts-Playlist abgefahren, ohne jeglichen dramaturgischen Zweck. Naja, DJ Khaled hat ja auch eine Nebenrolle.

Bad Boys for Life ist dramaturgisch plumper, visuell aalglatter und sexistischer Action-Kitsch, der durch die unterhaltsame Dynamik der beiden Protagonisten und einer Handvoll guter Gags am Mittelmaß kratzt. Wer die beiden Vorgänger-Filme mochte, wird sich auch bei diesem Film zu Hause fühlen.

Regie: Adil El Arbi, Bilall Fallah, Drehbuch: Chris Bremner, Peter Craig, Joe Carnahan, Darsteller: Will Smith, Martin Lawrence, Paola Nunez, Vanessa Hudgens, Joe Pantoliano, Alexander Ludwig, Filmlänge: 123 Minuten, Filmstart: 17.01.2020




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