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Iron Man 2

6
Action

Der zweite Streich der Iron Man-Reihe führt die Geschichte rund um den egozentrischen Milliardär fort, versucht aber auch gleichzeitig als umfassender Ausblick auf Marvel’s The Avengers zu fungieren und bremst sich damit selbst aus.

Nachdem sich Tony Stark (Robert Downey Jr.) der Öffentlichkeit als Iron Man offenbart hat, schwingt er sich sogleich zum Erbringer des Weltfriedens auf und eröffnet außerdem die ambitionierte Stark-Expo, welche es seit dem Jahr 1974 nicht mehr gab. Während die Regierung danach trachtet, sich die vielversprechende Technologie der „Mark“-Rüstung einzuverleiben, ist sich Stark ziemlich sicher, dass keine andere Person seinem technischen Know-how gewachsen ist. Doch schon bald taucht ein gewisser Ivan Vanko (Mickey Rourke) auf der Bildfläche auf und beweist der Welt das grausame Gegenteil.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger krankt dieser Film an einem Konglomerat von in sich verschachtelten Handlungselementen. So werden neben dem Geschehen mit Ivan Vanko weitere Stränge um Tonys körperliche Befindlichkeit, seine Suche nach sich selbst und eine Konfrontation mit der persönlichen Vergangenheit eingewoben. Allein mit diesen Versatzstücken ließen sich problemlos weitere Solo-Auftritte realisieren, doch Justin Therouxs Drehbuch legt noch eine Schippe drauf und garniert das Ganze mit einem weiteren Handlungsbogen, der sich dem ersten Aufeinandertreffen der Marvel-Helden verschreibt und am Ende mustergültig den Gott des Donners ankündigt.

Robert Downey Jr. schlüpft abermals in seine Paraderolle und brilliert in gewohnter Manier. Gwyneth Paltrow ist dabei ebenso wieder mit von der Partie wie Regisseur Jon Favreau oder Samuel L. Jackson als Nick Fury, der hier im Zuge der Avengers-Initiative mehrmals in Erscheinung tritt. Der Cast wurde aber auch um einige bekannte Namen erweitert. Überraschend dürfte vor allem die Neubesetzung von James Rhodes durch Don Cheadle sein, der die Rolle zwar ganz gefällig ausfüllt, aber trotzdem nicht sonderlich gefordert wird. Scarlett Johansson als Natasha Romanoff, a.k.a. Black Widow, dient die meiste Zeit lediglich als netter Augenschmaus und bleibt ansonsten relativ belanglos. Eine vergebene Chance, da ihre Figur eine spannende Hintergrundgeschichte vorzuweisen hätte und Johansson ihr Handwerk durchaus versteht. Gegen Ende darf sie zumindest ihre körperliche Fitness unter Beweis stellen und empfiehlt sich als glaubhafte Action-Heldin für kommende Aufgaben dieser Art. Mickey Rourke und Sam Rockwell, zwei Schwergewichte der Schauspielkunst, wurden des Weiteren als Antagonisten besetzt und geben ein interessantes Duo ab, das durch den Hang zur Brutalität und diverse humoristische Einlagen gut harmoniert. Etwas schade ist nur, dass zwei Größen wie Mickey Rourke und Robert Downey Jr. bloß in einer gemeinsamen dialoglastigen Szene glänzen dürfen.

Die Kameraarbeit ist wertig und die dargebotenen Effekte trotzen dem Zahn der Zeit abermals erfolgreich. Vor allem die erste handfeste Konfrontation der beiden Hauptdarsteller in Monaco unterhält in höchstem Maße und zählt zu den absoluten Highlights. Der abschließende Akt konzentriert sich dann leider zu sehr auf den Kampf gegen austauschbare CGI-Drohnen und räumt dem eigentlichen Showdown zwischen Iron Man, War Machine und Whiplash zu wenig Raum ein. Der Score von John Debney wirkt im Vergleich zu Ramin Djawadis Stücken aus Teil eins eher wie Stangenware. Allerdings sorgen die eingestreuten Rockstampfer von AC/DC ein weiteres Mal für den nötigen Drive.

Iron Man 2 muss sich dem großen Masterplan unterordnen und kann sein Potenzial als alleinstehendes Werk daher nicht vollends ausschöpfen. Zusätzlich werden einfach zu viele Nebenstränge aufgegriffen, die das Geschehen unnötig zerfasern. Die visuelle Umsetzung und der Großteil der schauspielerischen Leistungen sorgen zumindest dafür, dass der dritte Ableger des MCU dennoch ein kurzweiliges Erlebnis ist und Lust auf die Zusammenkunft der Avengers macht.

Regie: Jon Favreau, Drehbuch: Justin Theroux, Darsteller: Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow, Don Cheadle, Scarlett Johansson, Sam Rockwell, Mickey Rourke, Samuel L. Jackson, Filmlänge: 125 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 07.10.2010




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