The Huntsman & the Ice Queen
Nach dem finanziellen Erfolg des 2012 erschienen Snow White and the Huntsman war es wohl nur eine Frage der Zeit bis ein zweiter Teil erscheint. The Huntsman & the Ice Queen präsentiert sich dann aber doch eher als Spin-Off, dass die Kassen dieses Mal jedoch eher nicht zum klingeln bringen wird.
Der Film beginnt einige Jahre vor den Ereignissen rund um Snow White and the Huntsman und zeigt Erics (Chris Hemsworth) Ursprünge. Als Kind von der Eiskönigin Freya (Emily Blunt), der Schwester von Ravenna (Charlize Theron), gekidnappt, wird Eric zu einer Art Elitekämpfer ausgebildet. Alles scheint gut zu laufen, bis er sich in Sara (Jessica Chastain) verliebt – und das obwohl Liebe in Freyas Königreich strengstens verboten ist. Verfolgt von der Königin werden die beiden voneinander getrennt und treffen erst Jahre später (nun in der Chronologie nach Snow White and the Huntsman) wieder aufeinander. Der magische Spiegel wurde nämlich gestohlen und der Huntsman soll ihn wiederfinden. Seine Suche führt ihn in seine Vergangenheit und Freyas Königreich zurück.
Viel zu viele Handlungsstränge, die teilweise nur lose miteinander verwoben zu sein scheinen, machen The Huntsman & the Ice Queen nicht nur langweilig, sondern auch inkonsistent. Regisseur Cedric Nicolas-Troyan (der für seine Spezial Effekte für Snow White and the Huntsman sogar eine Oscarnominierung einfuhr) kann sich bei seinem Erstlingswerk als Regisseur nicht so recht entscheiden welche Geschichte er denn nun erzählen will. Geht es um die beiden rivalisierenden Schwestern Freya und Ravenna oder doch um die Liebesbeziehung zwischen Eric und Sara? Zumindest letztere will aber nicht so richtig in Fahrt kommen. Die Chemie zwischen Chris Hemsworth und Jessica Chastain scheint einfach nicht zu stimmen und so bleiben die zwar ohnehin schon spärlich gesäten Liebesszenen zwischen den beiden auch noch sehr kühl und wenig romantisch.
Auch der großartige Cast kann den Film leider nicht retten. Chris Hemsworth und Jessica Chastain wirken in ihren Rollen zwar durchaus glaubwürdig, verwirren aber mit einem seltsamen Akzent, der sich auch aus der Geschichte heraus nicht wirklich erklärt. Emily Blunt versucht zwar ihrer Figur Freya Tiefe zu geben, scheitert dabei aber am Drehbuch. Einzig Charlize Theron kann vollkommen begeistern und spielt alle anderen an die Wand. Leider aber kann sie ihre bemerkenswerte Darbietung einer rach- und herrschsüchtigen Königin nur ganz am Ende des Films entfalten.
Einzig und allein die Kostüme sind durchwegs großartig. Egal ob die Jäger-Kämpfer-Outfits von Eric und Sara oder die prachtvollen Roben der beiden Königinnen – Colleen Atwood hat auf allen Ebenen eine hervorragende Arbeit geleistet – leider aber bieten die Kostüme nur etwas für das Auge, während alles anderen auf der Strecke bleibt.
Regie: Cedric Nicolas-Troyan, Drehbuch: Evan Spiliotopoulus, Craig Mazin, Darsteller: Chris Hemsworth, Jessica Chastain, Charlize Theron, Emily Blunt, Nick Frost, Laufzeit: 114 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 18.08.2016