Heidemann – Detectives (EP)
Heidemann ist das Soloprojekt der Elektro-Multiinstrumentalistin und Sängerin Monika Heidemann aus New York. Vielen ist ihr Name wohl eher als Leadsängerin der Elektropopband Xylos ein Begriff.
Nach wie vor gilt ihre große Liebe elektronischen, fein arrangierten Popsongs, die gern teilweise ins Skurrile, Experimentelle ausufern dürfen. Ihre EP Detectives ist soeben erschienen – und featured neben den Songs Last Chance, I’m so in love (feat. Nancy Whang), Well Well und My Pet auch einen Remix von Last Chance (Juan MacLean).
Mehr als noch bei Xylos setzt Heidemann nun schwere Drumsounds und grelle Synthies übereinander, verbindet kantig-experimentelle Beats mit einer simplen Popmelodie, mit halb gesungen- halb gesprochenen Lyrics. Analoge Drummachines stehen im Mittelpunkt der EP, umkreist von der Stimme der Sängerin und getrieben dichten, dröhnenden Basslines.
Wie schon auf ihrer Debüt-EP Orphan kommt Monika Heidemann ihrem Ruf nach, das richtige Gespür für entspannte Dancetracks, die man sich am liebsten in der Afterhour, zum Sonnenaufgang, anhört.
Zwischen Robyn und Austra: eine feine, klare, dunkle Stimme kämpft gegen dunkel-trommelnde Beats: Last Chance wirkt noch wie ein Spiel der totalen Gegensätze, bis im Refrain die Synthesizer die Oberhand gewinnen und alle klangtechnisch so voneinander entfernten Elemente wieder zusammengeführt werden. Dass Monika Heidemann gerne mit einzelnen, verzerrten Vokalen und Tönen spielt, sie anordnet, damit sie den vorgedachten Rhythmikfluss stören, beweist sie auf ihrer zweiten EP erneut. Ausgefranste Soundexperimente sind das Ergebnis, egal ob alleine oder wie auf I’m so in love im Duett mit Nancy Whang. Die sehr ähnlich klingenden Stimmen sind untermalt von dumpf geschlagenen Drums, immer wieder unterbrochen, ja zerschnitten von Synthie- und Keyboard-Aufschreiern. Well Well ist ja fast das Gute-Laune-Stück dieser Sammlung geworden, mit hüpfendem Downtempo-Beat und der selten so hohen Stimme Heidemanna. Sphärisch wird es dann noch gegen Ende in My Pet, einem langsam sich dahinwindenden Sog von einem Song.
Alright. Wir sind, nach diesen beiden EPs, sehr, sehr, sehr auf das erste Album gespannt.
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