Walhalla Rising
Heute zum ersten Mal in The Weekend Watch List ein Film von Nicolas Winding Refn: Walhalla Rising. Dieser hat vor Allem in dem letzten Jahren auch vor einem breiterem Publikum auf sich aufmerksam gemacht, durch Publikumshits wie Drive oder Only God Forgives.
Bei Walhalla Rising ist sein Zugang „style over story“ schon erkennbar (wenn auch nicht so zugespitzt wie in Only God Forgives). Hintergrund bietet die Besiedelungsgeschichte Amerikas. Im Zentrum des Films steht One Eye (Mads Mikkelsen) als wortloser Führer, Rächer, Teufel, Gott. „Gewaltperformer“, könnte man auch sagen. Es dröhnt, verfärbte atmosphärische Bild-Ton-Kompositionen sorgen für (Alptraum-)Stimmung.
Gewalt, Gewalt, Gewalt: Walhalla Rising ist voller Gewalt; Abschlachtungen, herausgerissene Därme, eingeschlagene Schädel – es geht auch um Männlichkeit in diesem Film. Unterteilt ist die Handlung in 6 Kapitel. Über den ersten Kontakt mit dem Gottlosen, über die Reise ins gelobte Land, bis zu aufgepfählten Köpfen. Am Ende sitzen die Überlebenden am Berg und niemand weiß ob man jetzt im Himmel oder in der Hölle ist.
Refn zeigt mit diesem Film, dass er bereits jetzt zu den bedeutensten europäischen Regisseuren der Gegenwart zählt. Sein Œuvre durchzieht ein roter Faden, wirklich schlechte Filme finden sich in seiner Filmografie nicht. Wer auf verstörendes, intensives Kino steht, ist bei Refn richtig. Wer nicht, der nicht.
Regie: Nicolas Winding Refn, Drehbuch: Roy Jacobson, Nicolas Winding Refn, Darsteller: Mads Mikkelsen, Maarten Stevenson, Gordon Brown, Laufzeit: 92 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 05.11.2010