Pitch Perfect 2
Noch schräger und abgedrehter melden sich die „Pitches“ in Pitch Perfect 2 zurück. Ob der Erfolg der A Capella Gruppe aufrecht erhalten werden kann, bleibt abzuwarten. Wobei der Film genau das bietet, was schon im ersten Teil funktioniert hat: schräger Humor und ein bisschen Musik.
Die Barden Bellas haben einen Siegeszug angetreten – drei Jahre in Folge sind sie schon ungeschlagen. Doch bei einer Veranstaltung passiert das undenkbare: Fat Amys (Rebel Wilson) Outfit reißt und der Präsident bekommt mehr zu sehen als er dachte. Dadurch in Ungnade gefallen, gilt es das Ansehen wieder aufzubauen indem sie die A Capella Weltmeisterschaften bestreiten. Im Weg stehen sie sich dabei nicht nur selbst, sondern auch die deutsche Gruppe Das Soundmachine. Auch die beiden Kommentatoren Gail (Elizabeth Banks) und John (John Micheal Higgins) sind skeptisch, was die Erfolgschancen der Bellas angeht. Doch letztendlich sind es Beca (Anna Kendrick) und der Neuzugang Emily (Hailee Steinfeld), die am meisten für ihren Erfolg kämpfen müssen.
Was kann Pitch Perfect 2 noch bieten, wenn der Hype um Glee und ähnliche Sendungen nachgelassen hat? Größtenteils Komödie – geht es doch hier kaum mehr um das Singen, sondern um die absurden Begegnungen zwischen den einzelnen Gruppen und den Kommentatoren. Doch nicht nur der schräge Klamauk kommt hier zur Geltung, sondern vor allem Humor der an junge Frauen gerichtet ist. Nachdem im ersten Teil Jason Mooren Regie geführt hat, ist diesmal Elizabeth Banks dran, die auch im Film als Kommentatorin Gail vertreten ist und gemeinsam mit John Micheal Higgins ein paar der besten Dialogzeilen verbuchen kann. Das Drehbuch wurde wieder von Kay Cannon geschrieben, basierend auf den Charakteren aus Mickey Rapkins Buch.
Dass der Stil gleichermaßen sympathisch bleibt, liegt wohl zum Großteil an den Dialogen. Obwohl sich die Handlung vollkommen vom ernsten Terrain wegbewegt, ist Pitch Perfect 2 auf vielen Ebenen ansprechend. Die Erhaltung von Freundschaften sowie die eigenen Wünsche auch in einer erfolgreichen Gruppe nicht zu vergessen, zählen dabei mit zu den Hauptthemen. Besonders lustig fürs uns deutschsprachige Zuschauer ist die Rivalität mit der deutschen Gruppe, die herrlich klischeehaft als Synonym für Perfektion stehen.
Besonders die Gast Stars fungieren in diesem Film als Highlight: Sei es nun Keegan-Micheal Key von Key & Peele als verrückter Musikproduzent, Snoop Dogg als er selbst oder die Gruppe Pentatonix. Katey Sagal spielt Hailee Steinfelds Mutter und ist ja in Wirklichkeit auch als Country-Sängerin bekannt. Kombiniert mit den aus dem ersten Teil bekannten Mash-up Musikstücken erhält der Film einen guten Rhythmus, der sich passend in einen lauen Sommerabend einfügt.
Der Witz übertrifft diesmal die Musik und dies wird auch in der Handlung selbst parodiert („Sollten wir nicht bald mal was singen?„), dennoch kann Pitch Perfect 2 auf den Erfolg des ersten Teils aufbauen. Der „Hype“ des Neuen hat sich natürlich abgebaut, doch wer den ersten Teil mochte, wird auch den zweiten gut finden.
Regie: Elizabeth Banks, Drehbuch: Kay Cannon, Michael Rapkin, Darsteller: Anna Kendrick, Hailee Steinfeld, Rebel Wilson, Elizabeth Banks, John Michael Higgins, Filmlänge: 115 Minuten, Kinostart: 12.05.2015, www.pitchperfect.at/pitchperfect2