Asphalt. Stadtmenschen im Weimarer Kino, 1923-1933 im Filmmuseum
Mit dem Kino der Weimarer Republik erlebte die deutsche Filmindustrie und in weiterer Folge auch die Zuseher einen Boom in Hinsicht auf Kreativität und Experimentierfreudigkeit. Das Filmmuseum präsentiert einige der herausragendsten Produktionen.
Mit insgesamt 30 ausgewählten Filmen bietet die von 13. Februar bis 9. März 2015 laufende Retrospektive Asphalt. Stadtmenschen im Weimarer Kino, 1923-1933 einen hervorragenden Überblick über das Schaffen der deutschen Filmemacher jener Zeitperiode. Neben bekannten Klassikern wie Fritz Langs Stummfilm-Epos Metropolis von 1926 und dem nicht minder herausragenden Thriller M – Eine Stadt sucht einen Mörder von 1931 offenbart die Werkschau mit seiner vielfältigen Zusammenstellung auch einen Einblick in die Sorgen, Ängste und Hoffnungen der damaligen, sich im Umbruch befindlichen Gesellschaft. Im Mittelpunkt steht hier vor allem die Stadt – und im weitere Sinne deren Straßen – als Sinnbild für den Aufbruch in die Moderne, mit all ihren Möglichkeiten und Gefahren: Das Stummfilm-Subgenre des „Straßenfilms“ rückte die gesellschaftlichen Veränderungen in den Fokus der Erzählungen.
Werke wie Die freudlose Gasse von G. W. Pabst, Karl Grunes Die Straße und Asphalt von Joe May schildern die Verlockungen der Großstadt als visuell einprägsame Milieustudien, in der sich der Kleinbürger auf der Suche nach einem besseren Leben schnell verliert. Mit teils restaurierten bzw. rekonstruierten Fassungen, Zuspielungen der Originalmusik bei einigen Stummfilmwerken (Der letzte Mann, Berlin, die Sinfonie der Großstadt, Metropolis) und der Präsentation selten gezeigter Filme (besonders nennenswert ist hierbei eine kürzlich in Tokyo entdeckte Kopie von Robert Siodmaks Stürme der Leidenschaft) bietet Asphalt. Stadtmenschen im Weimarer Kino, 1923-1933 Einblicke in die Gedankenwelt der deutschen Nachkriegsgesellschaft und die Gelegenheit, sowohl bekannte Klassiker der Filmgeschichte als auch unterbewertete, aber nicht minder wichtige Produktionen zu sichten.
Infomationen
Asphalt. Stadtmenschen im Weimarer Kino, 1923-1933
Wann:
13. Februar bis 9. März 2015
Wo:
Österreichisches Filmmuseum
Augustinerstraße 1
1010 Wien
Ticketpreise:
Einzelkarte für Mitglieder € 5,80 (Studierende € 5,–)
Einzelkarte inklusive Tagesmitgliedschaft € 10,– (Studierende € 9,20)
Zehnerblock € 43,–
Reservierungen:
– telefonisch unter 01/5337054
– an der Abendkassa (geöffnet ab einer Stunde vor Beginn der ersten Vorführung)
– online: Link zum Spielplan
Liste der gezeigten Filme
- Die Straße (1923, Karl Grune)
- Der letzte Mann (1924, F.W. Murnau)
- Die freudlose Gasse (1925, G.W. Pabst)
- Ein Walzertraum (1925, Ludwig Berger)
- Metropolis (1926, Fritz Lang)
- Menschen untereinander (1926, Gerhard Lamprecht)
- Berlin, die Sinfonie der Großstadt (1927, Walter Ruttmann)
- Abwege (1928, G.W. Pabst)
- Asphalt (1929, Joe May)
- Die Büchse der Pandora (1929, G.W. Pabst)
- Jenseits der Straße (1929, Leo Mittler)
- Mutter Krausens Fahrt ins Glück (1929, Piel Jutzi)
- Polizeibericht Überfall (1929, Ernö Metzner)
- Menschen am Sonntag
(1930, Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer, Billie Wilder, Fred Zinnemann) - Der blaue Engel (1930, Josef von Sternberg)
- Abschied (1930, Robert Siodmak)
- Markt in Berlin (1930, Wilfried Basse)
- M (1931, Fritz Lang)
- Emil und die Detektive (1931, Gerhard Lamprecht)
- Gassenhauer (1931, Lupu Pick)
- Berlin – Alexanderplatz (1931, Piel Jutzi)
- Die 3 Groschen-Oper (1931, G.W. Pabst)
- Kuhle Wampe (1932, Slatan Dudow)
- Stürme der Leidenschaft (1932, Robert Siodmak)
- Razzia in St. Pauli (1932, Werner Hochbaum)
- Großstadt-Zigeuner (1932, László Moholy-Nagy)
- Ein blonder Traum (1932, Paul Martin)
- Ich bei Tag und Du bei Nacht (1932, Ludwig Berger)
- Morgen beginnt das Leben (1933, Werner Hochbaum)