Wenn-die-Gondeln-Trauer-tragen-©-1973,-2001-Studiocanal-Home-Entertainment,-Kinowelt-Home-Entertainment(2)

Don’t Look Now

6
Horror-Thriller

Der Marathon des klassischen Horrorfilms geht im Filmmuseum weiter. Am Donnerstag den 04.09 wurde es mit Don’t Look Now mysteriös. Nicolas Roeg (Walkabout, The Witches) brachte mit diesem Werk einen sehr atmosphärischen okkulten Thriller in die Kinos, der subtil vorgeht und über wiederholte Motive langsam seine Stimmung entwickelt.

John (Donald Sutherland) und seine Frau Laura (Julie Christie) ziehen nach dem Tod ihrer Tochter arbeitsbedingt nach Venedig und treffen dort auf eine ältere Dame und deren blinde Schwester, die behauptet Botschaften von jenseits des Grabes übermitteln zu können. Wer nun eine Geistergeschichte erwartet wird jedoch enttäuscht werden.

Denn Don’t Look Now setzt kaum auf Vordergründiges und ist so mit seiner zaghaften und künstlerischen Art nichts für leicht gelangweilte. Roegs Werk verarbeitet mehr die Trauer des Paares über den Verlust ihres Kindes, ohne Jump-Scares und von geisterhand verschobenes Mobiliar anzubieten. Trotzdem entwickelt sich eine bedrückende Spannung, die mit einfachsten Mitteln erzeugt wird.

Der Regisseur nutzt hierfür Elemente wie die Farbe Rot, Wasser, die Angst vor dem Fallen, Glas und Charaktere, die sich in der venezianischen Altstadt ständig zu verlaufen scheinen, und variiert sie während sich die bedrückende Atmosphäre verdichtet. Die innere Zerissenheit von John und Laura wird visualisiert ohne sie ständig in Tränen zu sehen, was eine gern gesehene Abwechslung zu den plumpen Gefühlen darstellt, die in manch anderen Horrorfilmen zu sehen sind.

Als wohl einer der besten Filme von Nicolas Roeg fordert Don’t Look Now mit seiner künstlerischen Art der Darstellung jedoch nichts geringeres als die volle Aufmerksamkeit vom Zuschauer. Wer bereit ist genau das zu geben sollte ihn sich nicht entgehen lassen.

Regie: Nicolas Roeg, Drehbuch: Allan Scott, Darsteller: Julie Christie, Donald Sutherland, Hilary Mason, Clelia Matania, Massimo Serato, Filmlänge: 110 Minuten, gezeigt im Rahmen der Land of the Dead-Reihe im Filmmuseum




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