Video Kritik: Child of Light
Als sich Ubisoft die Entwicklung einer Engine in Frankreich staatlich fördern ließ, waren die Versprechungen imposant. „Ubiart“ sollte ein Framework werden, dass den Designern völlig freie Hand lässt.
Der Künstler kann sich ganz auf das Zeichnen konzentrieren, ohne sich jemals um technische Aspekte kümmern zu müssen. Doch jenseits der Rayman-Reihe, die ja bekanntermaßen einen euphorischen Eindruck hinterlassen hat, hat man nicht mehr viel von der Engine gehört. Nun kommt aber doch Child of Light auf den Markt und möchte mit seiner liebevollen Präsentation noch einmal die Werbetrommel für mehr künstlerische Freiheit rühren.
Erwartungsgemäß sticht vor allem die Aufmachung ins Auge: In detaillierten Zeichnungen entsteht eine märchenhafte Welt, die zwar nicht wirklich Tiefgang zu bieten hat, dafür aber immerhin liebevoll inszeniert ist. In mittelmäßigen Reimen müht sich der Spieler durch die etwas laue Handlung und erfreut sich vor allem an den stimmungsvollen Hintergründen.
Das Spiel selbst bietet eine ungewöhnliche Mischung aus 2D-Plattformer und klassischem JRPG. Beide Komponenten funktionieren eigentlich auch nach ein paar Stunden noch recht gut. Die Plattforming-Einlagen berauschen durch die Freuden des freien Flugs und ein motivierendes Crafting-System sorgt dafür, dass das Entdecken von versteckten, dunklen Winkeln sich stets lohnt. Als JRPG dient in erster Linie die Grandia-Serie als Vorbild, welche mit dem Zeitbalken und der Möglichkeit, Gegner darauf zurückzustoßen, gerade genug Finesse bietet, um über längere Zeit hinweg unterhaltsam zu bleiben.
Child of Light ist ein Spiel, dass irgendwie durch nichts wirklich in Erinnerung bleibt und eigentlich in erster Linie durch die Qualität der Präsentation lebt. Der ungewöhnliche Genremix funktioniert aber gerade gut genug, dass sich ein Blick für Fans beider Genres auf jeden Fall lohnt.
Plattform: PC (Version getestet), PS4, PS3, Xbox 360, Xbox One, Wii U, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 30.04.2014, Link zur Homepage