Black Box Radio – Underneath The Subsurface
Auf ihrem Debütalbum Underneath The Subsurface vereint das Quintett Black Box Radio eine Mischung aus Alternative Rock und nachdenklichen Texten…
Die fünf Wiener Musiker fanden sich im Laufe der Zeit zusammen, um gemeinsam Musik zu machen. Dabei verband sie alle die Liebe zum Rock und den dazugehörigen Instrumenten. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die E-Gitarre und die Drums die Hauptrolle auf diesem Album spielen. Die weitere Instrumentierung ist zurückhaltend wird durch etwaige Glockenspielklänge oder elektronische Effekte ergänzt. Sonst bleiben die Fünf ihrem Ausgangspunkt treu: Sie spielen Alternative Rock ohne großartige Verzierungen, aber zum Teil mit viel Pathos. Da schleichen sich auch mal Balladen zwischendurch ein, denn es ist ihnen nicht peinlich auch mal die gefühlvolle Seite zu zeigen.
Der Opener Futurama Cyber Love Disaster ist als solcher sehr passend, denn die starke Leadgitarre führt gemeinsam mit einem dominanten Schlagzeug in die Klangwelt von Black Box Radio. Während die Strophen eher melancholisch rüberkommen, lässt sich im Refrain eine Fröhlichkeit heraus spüren, die sich auf dem ganzen Album stellenweise auftut. Wie etwa auf World On A String, das sich mit der Kombination aus zwei Gitarren durchsetzt. Auch wenn die gezupfte sich während der Strophe eher im Hintergrund hält, kommt sie im gemeinsamen Solo – also Duett- umso mehr durch.
Die sanfte Gitarre darf in anderen Songs auch mal die Hauptrolle spielen, sowie bei Nowhere Land oder Whip It. Nowhere Land ist eine eher nachdenklich als traurig, und somit eine nicht vollwertige Ballade. Vor allem die Vocalmelodie schließt die Ruhe einer Ballade aus. Bei Whip It dominiert die Akustikgitarre, die mit einer starken Melodie das Album abschließt. Aufgrund der Melodie fällt auch Wag The Dog auf. Durch den pulsierenden Bass kommt ein Gefühl der Paranoia auf, das durch das Glockenspiel verstärkt wird. Man muss sich das so vorstellen, wie wenn in dem Trailer eines Horrorfilmes Kindergelächter eingespielt wird – der Kontrast macht die Atmosphäre. Gut ist auch, dass man nicht weiß, in welche Richtung der Song noch gehen wird, denn der Höhepunkts ist gut verschleiert. Und dieser ist auch nicht so wie man denkt, sondern zurückhaltender und durchdachter. Hat der Sänger auf den anderen Songs seine Stimme kaum variiert, singt Johann Josef Grafenauer nun um einiges tiefer und trägt so ebenfalls zur Atmosphäre bei.
Das ist leider bei anderen Songs nicht so, denn die Kombination aus der gewohnt rockigen Stimme und den klassischen Rock-Instrumenten ist durchschaubar. Und die Musiker versuchen ja durch die Musik andere Stimmungen, wie etwa melancholische oder fröhlichere, einzuschlagen. Da sich die Stimme aber nicht wirklich anpasst, rückt sie oft in den Hintergrund, und überlässt der Gitarre das Sagen.
Die Gitarrenmelodien sind an sich solide, doch durch die große Ähnlichkeit der Songs, ist die Anordnung auf dem Album nicht perfekt. Vor allem auf der zweiten Hälfte fehlt Abwechslung in Sachen Tempo und Energie. Für ein österreichisches Debütalbum im Bereich Alternative-Rock, ist Underneath The Subsurface hörbar gut und mit Bedacht produziert, und auch musikalisch und atmosphärisch sehr solide.
Black Box Radio – Underneath The Subsurface, www.black-box-radio.com