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Izzy Lindqwister – Pyjama Party EP

7
Pop

Irgendwie erinnert Izzy Lindqwister an Beach House Frontfrau Victoria Legrand. Zwar ist sie blond, hat eine wärmere Stimme und schaut auch so komplett anders auch, doch die kühle, starke Ausstrahlung verbindet beide…

Izzy Lindqwister singt auch mal auf Französisch, obwohl sie eigentlich aus Schweden, und das macht Legrand nicht, obwohl sie aus Frankreich kommt. Im Endeffekt sind die beiden ziemlich verschieden, was auch gut so ist. Ihre neue EP Pyjama Party wurde zwar schon letztes Jahr veröffentlicht, aber leider wurde ihr nicht sehr viel Aufmerksamkeit zu Teil. Dabei ist sind die fünf Lieder sehr eingänglich. Angefangen als Sängerin im Kirchenchor, entwickelte sie eine Leidenschaft für Soul und Blues, die ihr bis heute geblieben ist. Ihre tiefe, warme Stimme schmiegt sich auch perfekt in jenen Stil ein. Grund genug die Platte noch einmal etwas genauer anzuhören.

Pyjama Party bietet eine Vielzahl an verschiedenen Stilelementen. Gemeinsam haben sie diesen Klang, als würden sie aus einem alten Transistorradio kommen, und im Nachmittagsprogramm eines 1960er Indie-Senders gespielt werden. Der Opener 30 Days ist eine Gitarrenballade mit Country-Elementen mit angenehmen Lo-Fi versetzt. Change Rearrange scheint nicht nur von den Girlgroups des Phil Spector beeinflusst zu sein, sondern auch von Serge Gainsbourgs frechen Chansons.

Moderner muten Les Gens Sont Fous Les Temps Sont Flous und Ready Steady an. Der erstere Track ist ein echtes Original der französischen Rock’n’Roll Welle der 1960er Jahre. Geschrieben von Jacques Lanzmann, und gesungen von Chansonier Jacques Dutronc wurde die Mischung aus Rock’n’Roll und Chanson ein Hit. Lindqwister verleiht ihrer Version einen flotten Reggea-Unterton, und zitiert so die vielfältige französische Musikkultur, die durch die ehemaligen Kolonien beeinflusst wurde. In Ready Steady ist noch mehr Reggea, außer im Refrain, der mit den überlappenden Heimorgelklängen sehr nach Beach House klingt. Abgeschlossen wird die EP mit SoLo, einer gospeligen Ballade. Das Echo im Hintergrund verleiht ihrer Stimme einen besonders hellen Klang, und auch die Instrumente klingen dadurch sehr weit weg. Doch der Song wandelt sich ziemlich zu einem scheinbar gewollten Synthie-Schmalzkringel, mit Glöckchen, Background-Chor und Streichern.

Pyjama Party kann sich zu Recht ambitioniert nennen. Lindqwister legt nicht nur Wert auf einen präzisen Einsatz von Lo-Fi und den anderen Effekten, die den Retro-Touch verleihen, sondern auch Elemente einzubauen, die typisch für die französische Musikkultur sind. Diese ist genauso Multikulti, wie Lindqwisters Musik. Außerdem ist es erfreulich, dass die EP nicht allzu kurz ist, so dass man nicht dieses Appetithäppchen-Gefühl bekommt. Pyjama Party kann ganz einfach auf ihrer Homepage angehört werden, und jeder der dies tun möchte, bekommt dafür die wärmste Empfehlung.

Izzy Lindqwister – Pyjama Party EP, Smoky Carrot Records, www.izzylindqwister.com




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