Men in Black 3
Die Men in Black erweisen ihren Anzügen alle Ehre während sie versuchen einen Alien Bösewicht in den 60er Jahren dingfest zu machen…
J (Will Smith) und K (Tommy Lee Jones) arbeiten inzwischen fünfzehn Jahre zusammen in der Spezialabteilung für außerirdische Angelegenheiten. J ist in der gemeinsamen Partnerbeziehung genervt, da er nichts über K weiß. Das ändert sich schlagartig, als Bösewicht Boris das Tier (Jemaine Clement) aus dem Lunarmax Gefängnis ausbricht und Rache auf K schwört. Boris hüpft durch das Raum-Zeit Kontinuum und beendet K´s Existenz in dem er ihn während seiner Verhaftung in den 60er Jahren tötet.
Nur J ist in der Gegenwart jedoch bewusst das K nicht tot sein sollte und macht sich ebenfalls auf den Sprung ins Jahr 1969. Unterstützt wird er dabei von der neuen Chefin der MIB „O“ (Emma Thompson). In der Vergangenheit trifft er als schwarzer „Spezialagent“ auf nicht besonders viel Gegenliebe und muss außerdem feststellen, dass der junge K (Josh Brolin) mal ein ganz anderer Mensch war. Zusätzlich dazu, das er Boris nun zweimal bekämpfen muss- den der Vergangenheit und den der Gegenwart- muss er sich auch mit seiner eigenen Vergangenheit auseinander setzen um K retten zu können.
Der dritte Teil der „Men in Black“ Reihe – selbstverständlich in 3D – wäre ein würdiger Abschluss der Trilogie, wenn nicht bereits ein vierter Teil angekündigt worden wäre. Nachdem der zweite Teil eher mau war und Handlungstechnisch nicht viel zu bieten hatte, spielt der neue Vertreter auf unterhaltsame und teils sogar philosophische Weise mit dem Zeitreise-Paradoxon sowie mit allen Varianten von „Was wäre, wenn…“. Während Will Smith um kein Jahr gealtert scheint und seine altbekannten Sprüche reißt, wird die Doppeldarstellung von K durch Tommy Lee Jones und Josh Brolin besonders interessant.
Josh Brolin hat Tommy Lee Jones wohl praktisch inhaliert. Die „junge“ Darstellung von K ist so akkurat und passend und gleichzeitig unterschiedlich genug um die Transformation glaubwürdig sein zu lassen. Josh Brolin nimmt sich selbst zurück und wird tatsächlich zu einer jüngeren Version von Tommy Lee und damit K. Gleichzeitig verdient auch der relativ unbekannte Jemaine Clement Aufmerksamkeit, der den Bösewicht Boris in einer wunderbaren Mischung aus Hells Angel und Predator gibt. Als fieser Gegenspieler stellt er eine spannende Bedrohung dar, die dem Film eine Menge Tempo gibt. Die Musik von Danny Elfman setzt Akzente sowohl in Action- als auch Gefühlsmomenten. Dass die Titelmusik diesmal nicht von Will Smith kommt, kann man positiv oder negativ sehen, gelungen ist der Track „Back in Time“ von Pitbull in jedem Fall.
Besonders charmant kommen die „neuen“ Aliens daher – gute Ideen zeigen sich vor allem in der schrägen Zeit der Sechziger Jahre, in denen sogar die Aliens einen Retro-Look haben. Auf das Thema der Segregation von Schwarzen in Amerika zur Zeit des Films wird leider nur in klamaukigen Witzen eingegangen, andererseits war mit so viel Handlungspotential durch die Zeitreisethematik wohl einfach kein Platz mehr dafür.
Einige altbekannte Charaktere tauchen teils als Hintergrundbilder oder Nachrichten auf – für mehr Filmvergnügen immer gut auf den Hintergrund achten. Auch die Rubrik „Stars sind Aliens“ feiert ein Comeback. Regisseur Barry Sonnenfeld kann sich sicher sein einen unterhaltsamen und spannenden Sommer Blockbuster gedreht zu haben. Das Drehbuch in Kombination mit gutem Kostümdesign/CGI bietet genau das, wofür man im Sommer ins Kino geht: Spiel, Spaß, Spannung und am Ende eine Überraschung.
Regie: Barry Sonnenfeld, Drehbuch: Lowell Cunningham, David Koepp, Schauspieler: Will Smith, Tommy Lee Jones, Josh Brolin, Emma Thompson, Filmlänge: 118 Minuten, Filmstart: 24.05.2012