Resistance-3-©-2011-Insomniac

Resistance 3

8
Action

Hübsch, kompetent und umgänglich, aber nie wirklich mitreißend, einprägsam oder originell: So in etwa könnte man die PS3-exklusive Resistance-Reihe charakterisieren. Mit Resistance 3 wurde zumindest auf den ersten Anschein hin schon mal auf die bewährten Stärken der Spiele-Serie gesetzt: Intelligente Gegner-KI, zeitgemäße Grafik, fordernde Spielszenarien und natürlich enorm kreatives sowie zugleich brachiales Waffendesign machen auch den neuesten Ableger der Entwicklerschmiede Insomniac Games (u.a. verantwortlich für die Ratchet und Clank-Reihe) zu einer deutlich erkennbaren Triple-A Produktion. Umso überraschender ist allerdings die Tatsache, das nicht einfach nur geringfügig abgeänderte Locations für eine uninspirierte Neuauflage des Vorgängers herhalten musste, sondern wirkliche Veränderung in Sachen Design und Gesamt-Atmosphäre spürbar ist.

Düster, bedrohlich und postapokalyptisch (vor allem in Hinsicht auf die gräulich-braune Farbgestaltung) präsentiert sich der First-Person-Shooter, was einen angenehmen Kontrast zur sterilen, etwas unbeholfenen und artifiziell wirkenden Umgebung von Resistance 2 darstellt. Auch wenn der neueste Teil der Serie im Herzen erneut ein Road-Trip durch diverse Chimera-verseuchte Szenerien darstellt, so fühlt sich Resistance 3 weniger wie eine Abfolge leidlich interessanter Set-Pieces an – es wirkt vielmehr wie aus einem Guss, möchte man fast behaupten.

Die Story selbst wirkt anfangs besonders bedrückend: Der lange, zähe Kampf gegen die Chimera, eine hochtechnologisierte Rasse kampfeslustiger Ungetüme, ist vorbei und die Menschheit ist dem Untergang geweiht. Im Schutze behelfsmäßiger Unterkünfte verkriechen sich die Restbestände der Überlebenden, ohne Aussicht auf Besserung der Lage. Als ein alter Bekannter namens Malikov den Spiel- und Hauptcharakter Joseph Capelli aufsucht, scheint sich das Blatt zu wenden. Standardkost für Shooter-Erfahrene, aber dank einiger schick-heruntergekommener Locations und guter Gameplay-Tempi-Wechsel kaum störend – vor allem aufgrund der Tatsache, das am Ende des zweiten Drittels der 20 Kapitel langen Kampagne eine sehr spezielle Sequenz für Überraschung sorgt.

Eine Rückbesinnung zu alten Werten kann man am Verwerfen von mittlerweile standardisierten Spielmechaniken ausmachen: Health-Packs statt automatischer Regenerierung von Lebensenergie und ein umfangreiches Waffen-Auswahl-Rad anstelle von zwei wechselbaren Unheilsbringern versprechen Shooter-Kost der alten Schule, was Resistance 3 sehr zugute kommt. Vor allem das Waffenarsenal war schon immer die große Stärke der Reihe, daher können sich Fans der Serie über jenes Auswahlrad freuen: von der geliebten Magnum mit Sprengköpfen über die alles durchdringende Auger bis hin zum neuen Atomizer, mit dem ganze Heerschaaren an Gegnern gebrutzelt werden können, ist alles vertreten, was so richtig (Spiel-)Spaß macht.

So düster die Atmosphäre anfangs auch sein mag, Schwächen lassen sich spätestens im fünften und letzten Abschnitt ausmachen: Nicht nur hinsichtlich der Story wird gewaltig geschludert, sondern auch die interessanten Ideen für Szenerien dürften den Entwicklern ausgegangen sein. Ein sehr unterwältigendes Ende enttäuscht angesichts dessen natürlich um so mehr.

An der Multiplayer-Front hat sich auch einiges getan: Das zweite große Standbein der Resistance-Serie wurde merklich umgebaut, offensichtlich wird dies vor allem bei der reduzierten Spieleranzahl (von 60 auf 16 Spieler) in allen Modi (Co-Op nur noch zu zweit). Nichtsdestotrotz macht der Multiplayer dank vielfältiger Ausbaumöglichkeiten des Avatars Spaß, auch wenn jeder einzelne Bestandteil schon in der einen oder anderen Form bei der Konkurrenz zu sehen war. Letztere Feststellung lässt sich übrigens auf beim gesamten Spiel ausmachen, schlecht ist dies allerdings nicht unbedingt.

PS3 (Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 18, Spieler: 1-2, 2-16 online, Erscheinungsdatum: 09.09.2011




Entdecke mehr von pressplay

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen