Larry Crowne
Ein Film mit einem Namen als Titel hat es nicht leicht. Ein Name alleine, sofern man ihn nicht aus geschichtlichem (oder anderem) Kontext kennt, ist meist nichtssagend und macht es einem schwer auf das Genre des Films zu schließen. Auf was lässt man sich nun also ein, wenn man sich Larry Crowne ansieht. Ein Blick auf die beiden Hauptdarsteller gibt bereits etwas mehr Aufschluss. Den zweiten, entscheidenden Hinweis liefert die Handlung.
Larry Crowne (Tom Hanks) wird aus seinem Job gefeuert, weil er keinen Collegeabschluss hat. Als logische Schlussfolgerung besucht er nun ein College. Dort trifft er die abgestumpfte Lehrerin Mercedes Tainot (Julia Roberts). Sein stets gut gelauntes, eifriges und fast kindlich naives Wesen trifft dabei auf die spröde, harte und desillusionierte Lehrerin. Aber zum Glück muss man nicht erst auf den weiteren Verlauf der Handlung warten, ehe man merkt um was für einen Film es sich handelt. Bereits am Anfang wird klar, dass Larry Crowne im Grunde seines Herzens eine romantische Komödie sein will, versucht aber gleichzeitig auch sozialkritische Aspekte unterzubringen, zumindest am Anfang der Geschichte. In weiterer Folge spielen diese Aspekte keine Rolle mehr. Stattdessen konzentriert sich der Film nun vollends auf den humoristischen und romantischen Teil seiner Geschichte. Leider gelingt ihm dies nur bedingt.
Denn die Figuren sind reichlich und zu genüge bekannt, besonders Julia Roberts Rolle ist erheblich undankbar und abgedroschen. Aber im Zusammenspiel mit Tom Hanks funktioniert die Chemie zwischen den beiden durchaus und so gibt es (wenn schon kaum wirklich romantische Momente) doch den ein oder anderen humorvollen Augenblick, der zum schmunzeln einlädt. Die Romantik hingegen kommt leider überaus seicht daher und weiß nicht recht zu überzeugen. Dass man dennoch mit den Hauptfiguren (bis zu einem gewissen Grad) mitfühlt, liegt vor allem an den Darstellern.
Die Handlung hingegen ist trotz den gut aufgelegten Darstellern seicht und bis zum Schluss berechenbar. Larry Crowne bietet eigentlich keine neuen Ansätze, die das Genre aufmischen. Stattdessen folgt das Werk den breit ausgetretenen Pfaden früherer Filme dieser Art. Aber irgendwie gelingt es dem Streifen dennoch über weite Strecken unterhaltsam zu sein, wenngleich es ein sehr vorhersehbares Vergnügen ist. Im Endeffekt ist Larry Crowne halt nichts anderes als eine 08/15 Hollywood-Romantikkomödie, die nichts weiter will als gefallen, doch das manchmal ein bisschen zu zwanghaft.
Regie: Tom Hanks, Drehbuch: Tom Hanks, Nia Vardalos, Darsteller: Tom Hanks, Julia Roberts, George Takei, Bryan Cranston, Laufzeit: 99 Minuten, Filmstart: 30.06.2011