Fantastic-Voyage-©-1966-20th-Century-Fox

Fantastic Voyage

7
Sci-Fi

Nicht die fantastische Reise in die unbekannten Weiten des Weltalls dient als zentraler Weg für diesen Sci-Fi Film der 60er Jahre, sondern die Fahrt in den menschlichen Körper wird in Fantastic Voyage zum gleichzeitig beeindruckenden wie gefährlichen Unterfangen, einem wichtigen Wissenschaftler das Leben zu retten, Zeitlimit: eine Stunde. 

Das Raumschiff Proteus samt Besatzung wird auf mikroskopische „Größe“ geschrumpft um durch die unerforschte (endliche) Weite des menschlichen Organismus zu reisen. Einmal so klein, bekommt die ganze (äußere und innere) Welt eine völlig neue Dimension. Denn kaum ist die Reise angetreten, wird der Besatzung klar, dass nun die kleinsten und natürlichsten Regungen des Körpers zu schier unüberwindlichen Hindernissen und Gefahren heranwachsen. Egal ob Antikörper, der Herzschlag, die Atmung oder einfach nur eine leichte Reizung des Gehörgangs, wenn man einmal da drinnen ist, sieht die Welt ganz anders aus und es offenbaren sich vollkommen neue Bedrohungen. Aber zum Glück gibt es da auch noch die altbekannte Bedrohung innerhalb des Schiffs, als sich herausstellt, dass einer der Crewmitglieder ein feindlicher Saboteur ist.

Somit hat die Besatzung nicht nur gegen die äußeren Angreifer, nämlich das Körperinnere, sondern auch gegen den von außen Mitgebrachten Saboteur im inneren des Schiffes zu kämpfen. Es ist nicht zuletzt dieser doppelten Bedrohung zu verdanken, dass Fantastic Voyage ein Paradestück des Spannungskinos ist, da man kaum zum Luft holen kommt. Ständig passiert etwas, die Crew muss laufend Gefahren überwinden, jedes nur erdenkliche Hindernis stellt sich ihnen in den Weg. Und kämpfen sie gerade nicht gegen den äußeren Feind, so steigt die Spannung an Bord des Schiffs kontinuierlich an, vor der Bedrohung im Inneren.

Natürlich haben die Spezial Effekte heutzutage nicht mehr die gleiche beeindruckende Wirkung, wie im Jahr 1966, als Richard Fleischers Film ins Kino kam, doch die Spannungskurve allein kann die Aufmerksamkeit nach wie vor von Anfang bis Ende fesseln. Was heutzutage weitaus verheerender auf das Publikum wirkt, sind manche Dialogpassagen und „philosophische“ Ansichten, die eine unfreiwillige Komik entwickeln und zu einem unangepassten Lachen führen. Auch die Rettung der Crew am Ende des Films erscheint heute leider recht lächerlich und unpassend, wodurch es eher zu einem komischen Höhepunkt verkommt, als das komplexe Motiv des Films noch mal zu unterstreichen.

Man darf eins nicht unterschätzen: Inhaltlich und dramaturgisch funktioniert der Film nach wie vor und offenbart ein vielschichtiges, tiefgründiges Thema. Wer sich davon selbst ein Bild machen will (und jeder Fan von guter Sci-Fi wird es nicht bereuen) hat am 26.02.2011 um 16:30Uhr noch mal die Gelegenheit Fantastic Voyage im Filmmuseum zu genießen und sich auf eine spannende (leider auch manchmal unfreiwillig komische) Reise in die menschliche Physis zu begeben.

Regie: Richard Fleischer, Drehbuch: Harry Kleiner, David Duncan, Darsteller: Stephen Boyd, Raquel Welch, Edmond O’Brien, Donald Pleasence, Laufzeit: 100 Minuten




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