Die Legende der Wächter
Wenn Zack Snyder ins Kino einlädt kann man sich normalerweise auf optisch knallige Comic-Action einstellen. Mit „Die Legende der Wächter“ bleibt er zwar seinem visuellen Stil treu, wechselt aber das Fach und inszeniert seinen ersten 3D Kinderfilm.
Er spielt in der Welt der Eulen und schildert den klassischen Kampf zwischen Gut und Böse. Dazu kommt noch eine saftige Familientragödie, und fertig ist die vorhersehbare Geschichte. „Die Legende der Wächter“ ist derart vorhersehbar und teilweise langweilig, dass der Film ohne seine Actionszenen gnadenlos durchfallen würde. Die Geschichte bietet keinerlei Überraschungen und dürfte selbst bei Kindern, die bereits den einen oder anderen Film gesehen haben, kaum für Erstaunen sorgen. Aber zum Glück sitzt mit Zack Snyder ein Mann im Regiestuhl, der sich ohnehin mehr mit der visuellen Inszenierung beschäftigt, als mit der Thematik seiner Filme und das ist ihm hier wieder gelungen, denn optisch lässt das Werk nichts zu wünschen übrig.
Was jedoch ganz und gar nicht überzeugt: die Figuren. Selbst in einem Kinderfilm müssen sie nicht derart klischeebeladen, uninteressant und humorlos sein, dass es schwer fällt sich mit ihnen zu identifizieren. Alles wovon sie leben ist, dass sie süß animiert sind. Dabei haben zahlreiche andere Animationsfilme bewiesen, dass man auch dem jüngeren Publikum durchaus dreidimensionale und originelle Figuren zumuten kann. Schade dann, dass „Die Legende der Wächter“ nur mit blassen Figuren aufwarten kann. Dass „Die Legende der Wächter“ trotzdem solide Unterhaltung bietet, liegt vor allem an den Actionszenen und den guten 3D Effekten, kann aber mit den großen Meisterwerken des Animationsfilm im Endeffekt nicht mithalten. Zack Snyders Ausflug in den Kinderfilm bleibt ein lauwarmes Erlebnis und es ist zu hoffen, dass er bald wieder auf gewohntes Terrain zurück kehrt.
Regie: Zack Snyder, Drehbuch: John Orloff, Emil Stern, Darsteller: Jim Sturgess, Geoffrey Rush, Emily Barclay, Laufzeit: 90 Minuten, Filmstart: 14.10.2010