Kasabian – Empire
2004 erschien das zu recht viel bejubelte und von Kritikern hochgelobte Debütalbum der englischen Formation namens „Kasabian“. Lieder wie „Club Foot“, „Reason is Treason“ und „L.S.F“ klingen noch immer in den Köpfen von gleichermaßen Elektronik- und Rock begeisterten Fans herum…
2006 kam nun das sehnlichst erwartete zweite Album in die Plattenläden, obwohl der Ausstieg von Gitarrist und Keyboarder Chris Karloff die Kasabian-Community mehr als überraschte. Offiziell hieß es, man habe sich von Chris aufgrund kreativer und künstlerischer Differenzen während des Entstehungsprozesses des zweiten Albums trennen müssen. Mit „Empire“ setzen Kasabian ihren eigenwilligen Stil fort und treiben ihn gekonnt auf die Spitze: der erste, titelgebende Track mit dem stampfenden, rhythmischen Motiv der TV-Serie „Dr.Who“ eröffnet ein grandioses(inhaltlich jedoch eher dürftiges) Klangerlebnis.
„Aponea“, „By my Side“, „Sun/Rise/Light/Flies“, „The Doberman“ und „British Legion“ sind mitreißende, ausgefeilte Indie-Offenbarungen erster Güte, mit allerlei musikalischer Finesse angereichert. Die verbleibenden Tracks sind zwar durchaus gut und hörenswert, versinken jedoch ein wenig angesichts der bereits oben erwähnten Titel. „Me plus One“ etwa begeistert mit fantastischen Streichereinlagen gegen Ende, verläuft sich großteils jedoch in Belanglosigkeit. Im Großen und Ganzen kann die LP den Vorgänger zwar nicht in Bezug auf „massentaugliche“ Hymnen übertrumpfen, jedoch ein neues „Kasabian“-Klanggefühl“ erzeugen, das sowohl Kenner der Band als auch Neulingen sehr gefallen dürfte.
Mission erfüllt, das zweite Album soll ja das schwerste sein. Das ein wenig kurz geratene Nachfolgealbum macht eindeutig Lust auf mehr – Kasabian haben bewiesen, das Sie mehr sind als ein weiterer Insel-Hype. (Detail am Rande: Kasabian ist der Nachname der Frau, die den Fluchtwagen des Massenmörders Charles Manson fuhr und hat eine ebenso ‚interessante’ Bedeutung in Armenisch, nämlich „Schlachter“).