Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster
Mit Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster gelingt John Scalzi eine großartig unterhaltsame Sci-Fi Satire mit Tiefgang.
Jamie wollte bei einer Techfirma groß rauskommen. Stattdessen verliert er seinen gut bezahlten Job und muss fortan als Lieferfahrer arbeiten. Und das inmitten einer Pandemie. Bei einer seiner Lieferungen trifft er auf seinen alten Bekannten Tom. Der sucht dringend Verstärkung für sein Team und die Bezahlung ist gut. Jamie willigt ein, bei Toms Tierschutzorganisation mitzumachen. Genau an diesem Punkt wird es sehr eigenartig. Denn die Tiere befinden sich nicht auf dieser Erde, sondern auf einer, die nicht von Menschen bevölkert ist. Sondern von gigantischen Kaijus. Sie sind zwar die größten und gefährlichsten Geschöpfe, die es in ihrer Welt gibt, trotzdem brauchen sie Schutz. Nämlich vor uns Menschen.
Avella schüttelte den Kopf. “Weder noch. Wir gehen so vor, um die Sicherheit der Tiere zu gewährleisten, um die wir uns kümmern. Wenn wir das nicht täten, würden schlimme Dinge passieren.”
Ich dachte an die Geschichten, die ich über Wilderer und Jäger gelesen hatte. Sie benutzten die Geodaten von Touristenfotos, um gefährdete Tiere zu jagen. Ich verstand das Problem.
Ich dachte an die Geschichten, die ich über Wilderer und Jäger gelesen hatte. Sie benutzten die Geodaten von Touristenfotos, um gefährdete Tiere zu jagen. Ich verstand das Problem.
John Scalzi weiß definitiv, wie man eine unterhaltsame Geschichte erzählt. Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster ist da eine perfekte Ergänzung seines Schaffens. Auch dieser Sci-Fi Roman ist ungemein unterhaltsam und rasant. Er zeigt nicht nur seine Stärke, was Dialoge und eine originelle Handlung betrifft, sondern auch seine Figuren sind ihm einmal mehr gelungen. Scalzi versteht es hervorragend, eine diverse Riege an Figuren in seine Geschichte einzubauen, ohne groß mit dem Zeigefinger darauf aufmerksam zu machen. Es fühlt sich einfach und natürlich an. So soll es sein. Auch abseits all der Spannung, Humor und Unterhaltung, weiß Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster zu überzeugen.
Denn der Roman bietet durchaus eine gehörige Menge an Tiefgang. Genau wie bei seinen Figuren, deutet Scalzi auch hier nicht mit dem Zeigefinger darauf. Trotzdem ist deutlich, dass der menschliche Umgang mit seinem Planeten, mit Tieren und Natur eine große Rolle spielen. Die Kaiju-Monster sind dafür lediglich die Sci-Fi Metaphern, um unsere Gegenwart und unser Verhalten mit der Erde und ihren Bewohnern zu beleuchten. Von daher ist Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster nicht nur ein unglaublich unterhaltsamer Roman, sondern ein ebenso relevanter und thematisch wichtiger.
Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster von John Scalzi, 336 Seiten, erschienen bei Cross Cult.