Dune: Part Two

Dune: Part Two ist wahrscheinlich der am meisten erwartete Film des Jahres 2024. Haltet euch fest, Freunde! Es wird ein wilder, aber auch ein langer Ritt auf dem Sandwurm.

Nachdem Denis Villeneuve 2021 mit Dune die erste Hälfte von Frank Herberts Roman verfilmte, folgt nun mit Dune: Part Two die zweite Hälfte. Die Story setzt selbstverständlich genau dort an, wo Teil Eins endete. Paul Atreides (Timothée Chalamet) und seine Mutter Jessica (Rebecca Ferguson) sind den Fremen in die Hände gefallen. Deren Anführer Stilgar (Javier Bardem) sieht in Paul den Messias, der die Fremen ins Paradies führen wird. Andere, wie die Kriegerin Chani (Zendaya) sind da skeptischer. Während diese Truppe versucht sich zusammenzuraufen, plant das Haus Harkonnen bereits den Vernichtungsschlag auf die Fremen. Vor allem der psychopathische Emporkömmling Feyd-Rautha (Austin Butler) wird zu einem erbitterten Gegner für Paul und Konsorten.

Dune ist Dune und bleibt auch Dune. Dieser trockene (Wortspiel durchaus beabsichtigt) Stoff von Frank Herbert wird auch durch Denis Villeneuves getreue Adaption nicht zu einem sprudelnden Quell der Freude. Alles in Dune ist unglaublich ernst. Hans Zimmer haut dazu in seine Computertasten und bringt mit seinen wummernden Sounds die Kinositze zum Wackeln. Wenn man sich auf die opernhafte Inszenierung von Villeneuve einlässt, gibt es viel zu genießen.

Die Bilder (an der Kamera: Greig Fraser) sind natürlich eine Wucht, die ihresgleichen sucht. Die visuellen Effekte gehören zweifelsfrei zu den besten, die es in den letzten Jahren im Kino zu sehen gab. Und das ist ja bekanntlich, trotz hohen Budgets, keine Selbstverständlichkeit mehr in diesen Tagen (Looking at you, Marvel!). Die Darsteller sind nicht nur das Who-is-Who der namhaftesten Schauspieler in der Industrie, sie alle geben auch tolle Performances ab. Ganz besonders sticht diesmal Austin Butler aus dem Ensemble hervor. Die Szenen mit ihm gehören zu den Highlights des Films und stehlen den anderen ein wenig die Show. Doch auch Timothée Chalamet, Javier Bardem, Josh Brolin, Florence Pugh, Rebecca Ferguson und Stellan Skarsgård brauchen sich nicht für ihre Leistungen zu genieren. Nur Zendaya beschränkt sich ein wenig zu sehr auf verkniffen dreinschauen.

Dune: Part Two ist Star- und Effekte-Kino von seiner bombastischsten Sorte. Das alles ist sehr gut gemacht und dargeboten. Es ist aber auch unglaublich selbstwichtig, aufgeblasen und humorbefreit. Dazu kommt eine Gesamtlänge (von beiden Filmen) von über 5 Stunden, die man durchaus mal hinterfragen darf. Ganz ehrlich – so viel gibt diese Story nämlich in Wahrheit nicht her. Wem das alles nichts ausmacht, der darf sich auf drei Stunden episches Kinoerlebnis freuen, nach dem einem für mehrere Stunden alles im Körper vibriert.

Regie: Denis Villeneuve, Drehbuch: Denis Villeneuve, Jon Spaihts, basierend auf dem Roman von Frank Herbert, Darsteller: Timothée Chalamet, Zendaya, Javier Bardem, Rebecca Ferguson, Austin Butler, Josh Brolin, Florence Pugh, Stellan Skarsgård, Christopher Walken, Dave Bautista, Léa Seydoux, Filmlänge: 166 Minuten, Kinostart: 01.03.2024