Looking for Horses
Looking for Horses ist das intime Portrait eines einsamen Fischers und erzählt eine einfach Geschichte von Freundschaft auf ungewöhnliche Art und Weise.
Stefan ist auf dem Weg ins Heimatland seiner Eltern, um seine Großmutter zu besuchen. Auf dem Weg dorthin hält er an einem See und erfährt von einem Fischer, der allein auf einer Insel leben soll. Der junge Filmemacher macht den Mann ausfindig, verbringt mehrere Tage mit ihm und taucht in dessen einsame Lebenswelt ein. Konversation zwischen den Beiden erweist sich als schwierig, da Stefan die Sprache nicht perfekt beherrscht und der Mann im Krieg sein Gehör teilweise verloren hat. Trotz dieser Schwierigkeiten entsteht zwischen diesen zwei unterschiedlichen Menschen eine tiefe Freundschaft, die die Dokumentation zwei Jahre begleitet.
Looking for Horses ist diese Art von Film, die die Regeln von Kino auf den Kopf stellt. Stefan Pavolvi, der Regisseur und Protagonist, schafft es durch die Unmittelbarkeit der Bilder eine greifbare Intimität zwischen sich und dem Fischer, aber auch zwischen dem Fischer und dem Zuseher aufzubauen. Die Kamera ist keine Trennwand zwischen dem Medium und dem Konsumenten, sondern bringt das Publikum genau zwischen die Protagonisten.
Auch der bildlich und wörtlich eingebaute Text ist ein neuartiger Ansatz, wie man die Leinwand einsetzen kann. Looking for Horses erzählt keine stringente Geschichte und fängt keine besonders beeindruckenden Bilder ein, doch die Reise zu dem Moment, an dem wir endlich die wilden Pferde sehen, ist eine die man so noch nie gesehen hat.
Regie und Drehbuch: Stefan Pavlovic, Filmlänge: 88 Minuten, gezeigt auf dem this human world 2021