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The Alliance Alive HD Remastered

7
JRPG

Dass der japanische Entwickler FuRyu mit Legend of Legacy einen kurzweiligen JRPG-Geheimtipp geliefert hat ist kaum bekannt. Was normalerweise das gesicherte Aus für ein Studio bedeutet, hat aber in diesem Fall niemanden daran gehindert, die Idee weiterzuspinnen und damit kam mit The Alliance Alive ein spiritueller Nachfolger heraus.

Hat FuRyu schon in der Vergangenheit schon JRPG-Größen für sich gewinnen können, so stößt beim neuesten Werk kein geringerer als Yoshitaka Murayama zum Erfolgsteam dazu – jener Kopf, der mit seinem Talent vor vielen Jahren die unvergessliche Welt von Suikoden etabliert hat. In der Tat merkt man sehr schnell, dass ein detaillierteres Szenario zur Hauptneuerung zählt, die sich zur sehr ähnlichen Formel des Vorgängers dazugesellt.

 

Man entwickelt seine Charaktere, genau wie zuvor, über das zufallsbasierte Freischalten von Stats und Skills, nur diesmal wird drüber hinaus eben noch stundenlang von diversen bunten Charakteren über den Weltuntergang schwadroniert. Man erkundet in The Alliance Alive HD Remastered eine gespaltene Welt, die mit diversen Mysterien aufwarten kann. Doch irgendwie will das Ganze nicht so recht zünden. Teilweise mag es daran liegen, dass das Spiel 20 Stunden braucht, um überhaupt in die Gänge zu kommen. Kaum hat man sich in den Spielablauf eingelebt, wechselt das Geschehen zu einer völlig neuen Gruppe an Charakteren mit stetig reduzierter Qualität. Ist man erst an dem Punkt angekommen, an dem endlich ein roter Faden zusammenläuft ist man vom irrelevanten Handlungsablauf schon ziemlich erschöpft.

Auch der Schwierigkeitsgrad in diesen Stunden ist kaum der Rede wert, wodurch keines der faszinierenden Systeme von The Alliance Alive HD Remastered wirklich zum Tragen kommen. Doch irgendwann ist es dann soweit und das Spiel schafft es seine Stärken auszuspielen: Man erkundet weiträumige Kontinente, in deren Winkeln man Türme errichtet, die dann den Spieler mit lokaler Unterstützung belohnen. Strategisch entscheidet man, welche dieser von Gilden betriebenen Konstrukte man mit Verstärkung ausstattet und entwickelt so nicht nur die eigenen Charaktere, sondern die ganze Welt.

Das locker-rasante Kampfsystem des Vorgängers bleibt dabei bewahrt und so greifen viele Systeme gegenseitig in sich, die dann nach der öden Einstimmung für spannende Stunden sorgen. Zuletzt sei erwähnt, dass der Titel stark auf mehrfaches Spielen ausgelegt ist. So lassen sich Charakterskills und Gilden nur in mehrmaligen Durchläufen wirklich vollständig entwickeln, was die Natur des Titels als Handheld-RPG offenlegt. Auf die Switch portiert, gewinnt das Spiel nicht allzu viel.

Die Optik ist ganz klar auf den 3DS-Look des Original-Releases fixiert und wirkliche Neuerungen gibt es kaum. Immerhin der Soundtrack kommt auf dem großen Bildschirm besser zur Geltung, denn die flotten Klänge abseits von Fantasy-RPG-Klischees gestalten den Spielablauf angenehm. Alles in allem ist The Alliance Alive HD Remastered ein netter JRPG Happen für Zwischendurch. Das Spiel benötigt viel zu lange, um wirklich in die Gänge zu kommen und verliert so ein wenig den kurzweiligen Charme, der den Vorgänger gezeichnet hat. Doch trotzdem findet man eine Menge eigentümlicher Eigenheiten, die das Spiel von der Konkurrenz abheben und so sei es für JRPG-Veteranen durchaus ans Herz gelegt.

Plattform: Switch (Version getestet), PS4, PC, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 11.10.2019, Link zur Homepage




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