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Rocky V

5
Drama

In Rocky V kehrt der Protagonist wieder in die Straßen von Philadelphia zurück und Stallone holt den Regisseur des ersten Teils, John G. Avildson, wieder hinter die Kamera.

Der Kampf gegen Ivan Drago (Dolph Lundgren) hat Rocky Balboa einiges abverlangt und seine Karriere als Boxer zeigt verheerende körperliche Spuren. Ärztliche Untersuchungen ergeben einen Hirnschaden, der ihn dazu zwingt seine Karriere an den Nagel zu hängen. Zeitgleich verlieren er und seine Frau Adrian ihr gesamtes Vermögen. Mit Paulie (Burt Young) und Sohn Robert (Sage Stallone) kehren sie in das Armenviertel von Philadelphia zurück. Rocky ist wieder da, wo er angefangen hat. Der hartnäckige Promoter George Washington Duke (Richard Grant) möchte den zurückgetretenen Boxer ein letztes Mal in den Ring locken, doch Rocky findet in dem jungen, vielversprechenden Talent Tommy Gunn (Tommy Morrison) ein Ventil und Alter Ego um weiterhin im Boxsport aktiv zu sein.

 

Obwohl das Duo Stallone und Avildson mit Rocky ein Meisterwerk geschaffen haben, gelingt ihnen mit Rocky V kein ähnlich großer Wurf. Trotzdem ist der Back-to-the-Roots Ansatz des fünften Teils wieder eine angenehme Abwechslung im Vergleich zu Teil III und IV, denn die Figur von Rocky Balboa passt einfach weitaus besser in das Arbeitermilieu als in die Welt der Reichen und Schönen. Zusätzlich wird die Action stark reduziert und das Drama wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Aus heutiger Sicht, obwohl Stallone selbst eine starke Abneigung gegenüber Rocky V hegt, kann man dem Film dennoch einiges abgewinnen. Er ist gar nicht so schlecht, wie sein Ruf. Die zentrale Vater-Sohn Geschichte und die Spiegelung mit Rockys Ersatzsohn Tommy Gunn funktioniert über weite Strecken relativ gut. Manche Dialoge sind kitschig und voller Klischees, Adrian wird immer mehr in den Hintergrund gerückt, aber das sind zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon fast gängige Handlungsmuster der Rocky-Reihe.

Außerdem ist Rocky V der einzige Teil, bei dem es am Ende keinen großen Boxkampf, sondern einen schlichten Straßenkampf gibt. Auch das mal eine nette Abwechslung. Rocky V ist eine durchaus würdige Fortsetzung, welche die Geschichte der Reihe konsequent weitererzählt, aber gleichzeitig auch zum Glück nicht der letzte Teil ist, denn als finaler Abgang gibt der Film wieder zu wenig her. Da fehlt das letzte bisschen an Dramatik und Wucht, die man sich von einer so beliebten Figur wie Rocky Balboa erwarten und wünschen würde – und das heißt nicht zwangsläufig, dass es deprimierend sein sollte, denn Rocky hat sich ein Happy End ohne Zweifel verdient. Rocky V ist unterhaltsam, aber es fehlt dem Film das gewisse Etwas, wodurch er ein wenig wie ein relativ unliebsamer Zwischentitel aus der Reihe hervorsticht. Am Besten lässt es sich wohl so beschreiben: nett, aber belanglos.

Regie: John G. Avildsen, Drehbuch: Sylvester Stallone, Darsteller: Sylvester Stallone, Talia Shire, Burt Young, Sage Stallone, Burgess Meredith, Tommy Morrison, Filmlänge: 104 Minuten, Blu-Ray Steelbook Release: 18.10.2018




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