Panic Room
Selbst nach einem bahnbrechenden Meisterwerk wie Fight Club ruht sich David Fincher nicht auf den geernteten Lorbeeren aus, sondern liefert mit seiner folgenden Regiearbeit den nächsten Kracher ab.
Meg Altman (Jodie Foster) ist frisch geschieden und sucht fieberhaft nach einer neuen Unterkunft, um ihrer elfjährigen Tochter Sarah (Kristen Stewart) eine gesicherte Lebensgrundlage bieten zu können. Das liebe Geld spielt aufgrund des reichen Ex-Mannes (Patrick Bachau) keine Rolle und so werden sie schließlich bei einem geräumigen Stadthaus in der New Yorker Upper East Side fündig. Das Besondere daran: der verstorbene Vormieter ließ einen einbruchsicheren Raum mit allerlei technischem Schnickschnack in sein Anwesen einbauen, um sich während eines Raubüberfalls darin zu verbarrikadieren. Dieser Umstand kommt den Beiden bereits in ihrer ersten Nacht zugute, als drei Einbrecher (Forest Whitaker, Jared Leto, Dwight Yoakam) in das neue Zuhause vordringen und ein spannendes Katz- und Mausspiel in Gang setzen.
Aufgrund der simpel gestrickten Ausgangssituation könnte man den Film als mauen Beitrag zum Thema Home-Invasion abstempeln, doch das Drehbuch von David Koepp hält diverse unvorhergesehene Wendungen bereit, die aus einer faden Pattsituation einen beklemmenden Suspense-Thriller machen. Über die zu Beginn noch farbenfrohe Idylle legt sich alsbald ein düsterer Schleier der Angst, der sich in bester Sieben-Manier als stetig anhaltender Regenschauer manifestiert. Die technische Umsetzung beeindruckt ebenfalls, da der Schauplatz des Geschehens mit elegant gefilmten Kamerafahrten eingefangen wird und im Zusammenspiel mit den bedrohlichen aber stets unterstützenden Klängen von Howard Shore diese unverkennbare Atmosphäre eines Fincher-Werks verströmt. Die teils oscarprämierte Darstellerriege überzeugt mit solidem bis sehr gutem Schauspiel und kann so über ein paar kleinere Drehbuchschwächen hinwegtrösten. Wer außerdem gut hinhört, bekommt an einer bestimmten Stelle die Stimme von Nicole Kidman zu hören.
Panic Room kann zwar nicht ganz mit den vorangegangenen Werken Finchers mithalten, jedoch schafft es der Thriller mit seinen nervenzerfetzenden Spannungsmomenten, der beklemmenden Stimmung und den überzeugenden Schauspielern einen realitätsnahen Albtraum auf unterhaltsame Weise darzustellen.
Regie: David Fincher, Drehbuch: David Koepp, Darsteller: Jodie Foster, Kristen Stewart, Forest Whitaker, Dwight Yoakam, Jared Leto, Patrick Bachau, Filmlänge: 112 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 22.10.2002