Die Fürsten der Dunkelheit
Von Walter Hill kommen wir zu einem seiner Verwandten Filmemacher, der sich ebenfalls auf handfeste, originelle Genre-Filme spezialisiert hat: John Carpenter und Die Fürsten der Dunkelheit.
In einer verlassenen Kirche wird ein mysteriöser Behälter gefunden, der etwas böses ausstrahlt und Gefahr verheißt. Ein Priester (Donald Pleasence) bittet Prof. Howard Birack (Victor Wong) um Hilfe. Gemeinsam mit einer Gruppe ausgewählter Studenten und Wissenschaftler soll er den Behälter untersuchen und herausfinden, welchen Ursprung sein Inhalt hat und wie man die Welt davor bewahren kann, denn eines wird schnell klar, er beinhaltet nichts gutes und sein öffnen könnte das Ende der Welt bedeuten. Doch bis es überhaupt so weit kommen kann, breitet sich das Böse unter den in der Kirche anwesenden Studenten und Wissenschaftlern aus und sie müssen zuerst einmal um ihr eigenes Leben kämpfen – und eines wird auch gleich klar, die Kirche kann niemand von ihnen so einfach verlassen, weglaufen gibt es also nicht.
Wie schon in Carpenters vorherigen Meisterwerken Assault on Precinct 13, Die Klapperschlange und Das Ding aus einer anderen Welt, lässt er auch seinen Figuren in Die Fürsten der Dunkelheit keine Chance auf ein entkommen und sperrt sie in ein strikt abgeriegeltes Gebiet ein. Sie werden nicht nur von äußeren Kräften eingesperrt (wie es in Assault on Precinct 13 der Fall ist), sondern auch untereinander breitet sich Angst und Schrecken aus, als Teile oder Kräfte des ominösen Inhalts des Gefäßes sich auf die Protagonisten auswirken und nach ihnen greifen, sie zusehends in gefährliche Monster verwandeln und sich Paranoia unter ihnen ausbreitet (wie in Das Ding aus einer anderen Welt). Carpenter greift auf vertraute Muster zurück und obwohl es ihm gelingt für eine beklemmende und dichte Atmosphäre zu sorgen, will Die Fürsten der Dunkelheit dennoch nicht zu einem Meisterwerk, wie seine anderen ähnlich gearteten Filme werden.
Das liegt ohne Zweifel an dem Fehlen eines charismatischen Protagonisten wie es ein Kurt Russell ist. Man kann für keine der Figuren Sympathien aufbringen, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie kein richtiges Profil haben und alle irgendwie austauschbar erscheinen. Obwohl also die Atmosphäre gelungen und die Handlung unterhaltsam ist, lassen einem die Charaktere relativ kalt. Die Fürsten der Dunkelheit ist nicht John Carpenters bester Film, kein Meisterwerk in seinem Schaffen, trotzdem ist es ein sehr unterhaltsamer, spannender Horror-Film, der mit starken Bildern aufwarten kann und einfach Spaß macht.
Regie und Drehbuch: John Carpenter, Darsteller: Donald Pleasence, Jameson Parker, Victor Wong, Lisa Blount, Peter Jason, Filmlänge: 98 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 13.02.2014