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Triste Technik – Science Fiction und Melancholie 1968-1983

Vom 1. Dezember bis zum 5. Jänner widmet sich das österreichische Filmmuseum der Zukunft. Genauer gesagt, jenen Zukunftsvisionen aus den Jahren 1968 bis 1983.

Der Titel der Filmschau könnte passender kaum sein: “Triste Technik – Science Fiction und Melancholie 1968-1983” beschreibt ziemlich genau, wie sich die Filmwelt damals die Zukunft vorgestellt hat. Nicht nur, dass die Technik selten der Freund der Menschen ist, in vielen Fällen macht sich die Technik den Menschen sogar untertan oder führt schlichtweg zu apokalyptischen Lebensbedingungen. Es sind also wahrlich triste Aussichten auf das Schicksal der Menschen, die hier geboten werden und ein gewisses Maß an Melancholie ist da wohl angebracht und berechtigt. Aber was das für Filme sind, die uns da gezeigt werden, man weiß gar nicht so recht, wo anfangen, welchen schauen und am besten überhaupt gleich jeden sehen – ganz unabhängig davon, ob man ein Fan des Science Fiction-Genres ist oder nicht, diese Filme sind Meisterwerke des Kinos.

Ganz gleich wie oft man Blade Runner oder Mad Max II – Der Vollstrecker schon gesehen hat, auf der großen Leinwand wirken sie gleich noch beeindruckender. Egal ob man Stanley Kubrick schon auswendig kennt, 2001: Odyssee im Weltraum und Uhrwerk Orange muss man im Kino gesehen haben. Und für alle, die noch nie was von Filmen wie A Boy and His Dog (wohl eine der besten Sci-Fi Satiren überhaupt und nach wie vor eine Glanzleistung des jungen Don Johnson), Welt am Draht (ohne Rainer Werner Fassbinder würde es kein Matrix geben), THX 1138 (wer denkt George Lucas hat nur Wookies, Ewoks und Star Wars im Kopf, lässt sich hier eines besseren belehren) oder Coma (Bestseller-Autor Michael Crichton zeigt hier, wie schon zuvor in Westworld, was für ein ungemein talentierter Filmemacher er auch war) gehört haben, die können diese Filmlücken jetzt nachholen.

Gleiches könnte man im Grunde ja auch über Filme wie Silent Running und Soylent Green oder Dark Star von John Carpenter und Videodrome von David Cronenberg sagen. Wem das alles aber ein wenig zu weit in der Zukunft liegt und der Geschmack eher nach beklemmender nuklearer Angst (der schaut sich Das China-Syndrom an) oder nach realistischer Computer-Allmacht (siehe Colossus: The Forbin Project) oder alles auslöschenden Viren-Epidemien (da empfiehlt sich The Andromeda Strain) oder nach einem katastrophalen Brand (wie wäre es mit The Towering Inferno?) trachtet, der kommt in dieser Filmschau auch auf seine Kosten.

So düster und melancholische diese Zukunft und Technik also auch sein mag – und optimistische Werke sind in der Zeit von 1968 bis 1983 spärlich gesät -, weiß sie doch zu unterhalten und im besten Fall, und genau das sollte das Science Fiction-Genre beständig leisten, regt es zusätzlich auch noch zum Nachdenken an über unsere Taten und die Folgen unseres Handelns für unsere eigene Zukunft und die des ganzen Planeten. Also, lieber dem tristen Wetter in die triste Zukunft entfliehen und sich vom 1. Dezember bis zum 5. Jänner im Filmmuseum einquartieren.




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