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Happy Times will come soon

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Drama

Die im Titel angekündigten glücklichen Zeiten kommen weder für die Figuren im Film, noch für den Zuschauer. Happy Times will come soon ist ein verunglückter Versuch eine Fabel zu erzählen.

In einem Wald zwischen Italien und Frankreich leben Tommaso (Erikas Sizonovas) und Arturo (Luca Bernardi) wie die Tiere, bis es sie unvermittelt erwischt. Jahre später erzählen Dorfbewohner von der Legende eines weißen Wolfs, der sich in eine junge Frau verliebt und sie gejagt hat. Diese Legende manifestiert sich offensichtlich in dem Wald wieder, als die junge Ariane (Sabrina Seyvecou) verschwindet. Nach einer kurzen Reise durch ein Erdloch, wie Alice im Wunderland, taucht sie an einer anderen Stelle (oder Zeit?) im Wald auf und trifft auf Tommaso, der sich ihr Raubtierhaft nähert. Sie will bei ihm bleiben. Doch da haben die Dorfbewohner noch ein Wörtchen mitzureden.

Das Anliegen von Regisseur Alessandro Comodin war es, eine ganz eigene Geschichte zu erzählen, jenseits der üblichen filmischen Konventionen. Den Versuch muss man ihm ja anrechnen, auch wenn er gründlich misslungen ist. Selbst ein Kunstfilm ist darauf angewiesen, dass das Publikum dem Film folgt, führt es jedoch dazu, dass ein Zuschauer nach dem anderen den Saal verlässt und der Rest sich geistig aus dem Gesehenen ausklinkt, man also während dem Anschauen über alles andere nachdenkt, nur nicht über das, was gerade auf der Leinwand geschieht, dann kann ein Kunstfilm noch so kunstvoll sein, er wird jegliches Ziel, so ambitioniert es auch sein mag, beim Publikum verfehlen. Genau das geschieht in Happy Times will come soon.

Sowohl die minimale Handlung, sofern sie als solche überhaupt zu erkennen ist und man ihr folgen kann, als auch die uninteressanten Figuren, sofern man sie überhaupt als solche bezeichnen kann und man ihnen folgen will, sabotieren von Anfang an jedwede Involvierung des Zuschauers und machen es unmöglich der Geschichte zu folgen. Schablonenhafte Charaktere sind in einer Fabel durchaus gang und gäbe, wenn jene Charaktere aber so rein gar nichts darstellen, keinerlei Facetten oder interessante Züge annehmen, dann kümmert man sich einfach nicht darum, wie es ihnen ergeht. Gleiches gilt für die Handlung. Ewig lange Einstellungen, die nichts weiter als ein flaches, oberflächliches Bild liefern, sprich in keinerlei emotionale oder geistige Tiefe vordringen, und unnötig langwierige Sequenzen, die nicht die geringste Progression außer dem spürbaren verstreichen der Zeit darstellen (Zeit – und das muss man sagen -, die der Zuschauer auch durchaus anders verbringen könnte, als mit Happy Times will come soon), reichen schlichtweg nicht aus um ein Machwerk in den Status eines Kunstfilms zu erheben.

Vielmehr führt es schlichtweg zu Abneigung und Ablehnung. Auch wenn man die fabelhaften Elemente versteht und die Symbolik der Figuren entschlüsselt, ändert es nichts daran, dass man sich längst gegen den Film gewandt hat. Jegliches Anliegen des Regisseurs mit Happy Times will come soon einen Antipol gegen Konventionen und gängige Narrationen zu kreieren, verläuft sich dadurch zwangsläufig ins Nichts. Die Zuschauer können gar nicht anders, als dem Filmemacher und seinem Werk mit Ignoranz zu begegnen, es ist schlichtweg nichts vorhanden, dass dem Zuschauer etwas bieten könnte.

Einziger Wermutstropfen sind die schön aufgenommenen Landschaften, die Musik und, ja, das was hinter der Fabel steckt und damit gemeint ist. Eben, die Ambitionen des Regisseurs kann man schon würdigen, auch wenn es halt fürchterlich misslungen ist.

Regie: Alessandro Comodin, Drehbuch: Alessandro Comodin, Milena Magnani, Darsteller: Sabrina Seyvecou, Erikas Sizonovas, Luca Bernardi, Marco Giordana, Filmlänge: 102 Minuten, gezeigt im Rahmen der Viennale V’16




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