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100 DVDs in 100 Wochen: Was geschah wirklich mit Baby Jane?

Die Nummer 89 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen ist eine Satire über Hollywoods Jugendwahn: Was geschah wirklich mit Baby Jane? (Originaltitel: What Ever Happened to Baby Jane?) von Robert Aldrich.

Wenn zwei alternde Hollywood-Diven gemeinsam in einem Film zu sehen sind, so kann dies entweder sehr peinlich oder richtig gut sein. Im Falle von Was geschah wirklich mit Baby Jane? gilt jedenfalls der zweite Fall. Bette Davis und Joan Crawford sind eine unglaublich gute Kombination, schade eigentlich, dass es bei nur einer Zusammenarbeit blieb.

Die Story dreht sich rund um zwei Schwestern, die beide ihre Erfolge im Showbusiness feiern konnten. Die jüngere Schwester, Baby Jane (Bette Davis), hatte ihre große Zeit als Bühnenstar im Kindesalter, die Ältere, Blanche (Joan Crawford), feierte ihre Erfolge hingegen später als Filmstar. Nach einem folgenschweren Autounfall, bei dem die stark betrunkene Jane ihre Schwester überfährt, bleibt Blanche von diesem Tag an gelähmt. Das Abhängigkeitsverhältnis, welches schon einmal in der Kindheit herrschte, kehrt wieder zurück. Als ein Fernsehsender eine große Retrospektive der erfolgreichen Filme von Blanche ausstrahlt beginnt der Neid bei Jane wieder ordentlich hochzukommen. Jane versucht auf höchst hinterhältige und sadistische Weise Blanche um die Ecke zu bringen.

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Robert Aldrich bekam Henry Farrells Roman Baby Jane von seiner ehemaligen Sekretärin empfohlen – Joan Crawford war sofort Feuer und Flamme, wohingegen Bette Davis etwas bezirzt werden musste um an Bord zu sein. Erstaunlich ist, dass sich kein größeres Hollywood-Studio an der Produktion beteiligen wollte, es war wohl das Alter der beiden Hauptrollen, welches da zur Unsicherheit beigetragen hat. Jedenfalls entschloss sich Aldrich selbst die Produktion zu stemmen – die erfolgreiche Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes gaben ihm letztendlich Recht.

Obwohl 128 Minuten definitiv zu lang sind den beiden Damen beim gegenseitigen Schuld-in-die-Schuhe-schieben zuzuschauen, so amüsiert Was geschah wirklich mit Baby Jane? durchaus auch noch heute. Bette Davis kauft man die Rolle des alkoholkranken ehemaligen Kinderstars ab, man kennt diese Schicksale ja zuhauf aus diversen Klatsch & Tratsch Gazetten. Auch Joan Crawford macht es Spaß zuzusehen, wobei man sie manchmal gerne schütteln würde vor lauter Unbeholfenheit.

Meine Empfehlung: Wer Lust auf eine tiefschwarze Satire mit zwei wirklich grandiosen Hollywood-Diven hat, der ist bei Was geschah wirklich mit Baby Jane? bestens aufgehoben.

Das nächste Mal geht es weiter mit Georges Clouzot’s Lohn der Angst.




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