The Libertines – Anthem For Doomed Youth
The Libertines sind zurück. Begeisterungsschreie bei den Brit-Pop-Fans, Verzweiflung bei jenen, die den Hype um Pete Doherty einfach nicht verstehen.
Nicht jeder hat unbedingt Freude daran, wenn Doherty, Barât, Powell und Hassall eine neue Platte aus dem Ärmel schütteln. The Libertines haben nun aber wieder zueinander gefunden und man muss sich nach den ersten paar Songs auf Anthem For A Doomed Youth eingestehen, es hätte durchaus schlimmer kommen können.
Trotz Zweifel und (eigentlichem) Desinteresse muss man sich auch als Nicht-Fan eingestehen, die neue Platte von The Libertines ist in sich stimmig und es gibt deutlich Schlimmeres. Anthem For Doomed Youth ist musikalisch top und zeigt Brit-Pop von einer schönen Seite. Das wird vor allem bei Barbarians, Heart Of a Matter oder Gunga din deutlich. Bei You’re my Waterloo oder Anthem For Doomed Youth überkommt einen dann aber schon wieder gähnende Langeweile und auch Fame And Fortune macht deutlich, dass die Leistung dieser Band nicht unbedingt jedem vom Hocker reißt.
Es zeigt sich, dass The Libertines im Jahr 2015 eine solide Performance abliefern, bei der vor allem Carl Barât heraus sticht. Ein paar Schwächen hat das Album am Ende aber trotzdem: Die Band klingt nicht mehr so roh wie zu ihre Anfangszeiten, viele Elemente in den Songs sind etwas zu perfekt überproduziert und dadurch verliert die Band deutlich an Originalität.
Nach dieser lang erwartenden Reunion von The Libertines freut man sich für deren Fans, auch wenn einem persönlich die Begeisterung für diese Band auch nach Anthem For Doomed Youth weiterhin ein Rätsel bleiben wird.
The Libertines – Anthem For Doomed Youth, EMI/Universal Music, www.thelibertines.com