Weg mit der Ex
Passend zum bald startenden /slash Filmfestival haben wir diesmal in The Weekend Watch List eine Horrorkomödie des legendäre Joe Dante. Leider läuft er mit Weg mit der Ex (Originaltitel: Burying the Ex) nicht zu seiner gewohnten Höchstform auf.
Spätestens seit Warm Bodies wissen wir, dass Zombies nicht immer dumpfe, hirnsüchtige und menschenfressende Wesen sind. Was aber tun, wenn die Ex plötzlich wieder von den Toten aufersteht und einfach nicht kapiert, dass Schluss ist. Max und Evelyn sind zwar ein Paar, passen aber einfach nicht zusammen. Das scheinen alle zu merken, nur sie selbst nicht. Als Max endlich den Mut aufbringt, um mit Evelyn Schluss zu machen, wird sie just in dem Moment von einem Bus überfahren und stirbt. Doch nach einer kurzen Trauerphase findet Max endlich die Liebe seines Lebens. Da kommt es ihm eher ungelegen, dass Evelyn Max Worte „wir werden für immer zusammen sein“ allzu wörtlich nimmt und wieder von den Toten aufersteht.
Regisseur Joe Dante ist kein Unbekannter im Horror-Comedy Genre. Seine Aushängeschilder Gremlins und dessen Fortsetzung sind uns allen nur allzu gut bekannt. Leider kann Dante mit Weg mit der Ex nicht an seine früheren Erfolge anschließen. Der Film nimmt sich viel zu lange Zeit, um die komplizierte Beziehung zwischen Max und Evelyn darzustellen. Sie ist ein Öko wie er im Buche steht: sie zwingt Max vegan zu leben und mit einem Roller in die Arbeit zu fahren, sein Auto musste er verkaufen, denn das war ja kein Hybrid. Max ist im Gegensatz dazu ein klassischer Horrorfan. Er liebt alles was mit Zombies, Vampiren, Werwölfen und sonstigen übernatürlichen Phänomenen zusammenhängt. Echte Gemeinsamkeiten haben die Beiden also keine. Leider verschwendet Dante viel zu viel Zeit damit Dinge zu erklären, die allen Zusehern bereits nach zehn Minuten klar sind.
Doch auch wenn der Film dann nach einer gefühlten Ewigkeit endlich beginnt Fahrt aufzunehmen, bleiben die Witze flach und sind nur in seltenen Ausnahmefällen wirklich lustig. Auch der Versuch durch eine verrückte Figur, in diesem Fall Max Halbbruder Travis, noch etwas Witz in die Sache zu bringen, bleibt nur wenig erfolgreich. Evelyn wird nach ihrer Rückkehr aus dem Grab zwar noch etwas lustiger, wirkliche Lacher kann aber auch sie keine liefern.
Mit zahlreichen Anspielungen auf alte Horrorklassiker, sei es mittels eingespielten Videos oder Max Postersammlung, will Dante offensichtlich alle Hardcore-Horrorfans mit ins Boot holen. Ob ihm das mit seiner doch recht plumpen Art und Weise jedoch gelingt, ist fraglich. Einzig das Set-Design ist mit viel Liebe zum Detail und in seiner extremen Überspitzung gut gelungen und auch die Schauspieler haben aus begrenzten Möglichkeiten noch das Beste gemacht. Das Fazit also: Muss man nicht unbedingt gesehen haben.
Regie: Joe Dante, Drehbuch: Alan Trezza, Darsteller: Anton Yelchin, Ashley Greene, Alexandra Daddario, Oliver Cooper, Filmlänge: 89 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 23.07.2015