Im Kino mit Thor
Was Film-Trilogien anbelangt habe ich den Tick, mir erstens alle Teile im Kino anzusehen, egal wie gut oder schlecht ich den Film fand und zweitens, wenn möglich mit derselben Person. So hab ich mir alle Teile von Der Herr der Ringe mit meiner Freundin S. angesehen, zu Resident Evil verdonnere ich immer meine Schwestern J. und B. und bei Thor muss eben Freund D. herhalten, der mit mir auch alle Harry Potter-Filme durchgestanden hat.
Um meinen Kinohorizont zu erweitern, treffen wir uns im UCI Milleniums-City. Gleich vorweg: Es wird garantiert nicht mein Stammkino, geschweige denn Lieblingskino. Bei unseren Sitzplätzen angekommen, müssen wir angeblich „unabsichtlich falsch sitzende“ Teenies verjagen, die Freund D. und mich blöd anblaffen. „Es gibt ja noch genug andere Sitzplätze“, fragt sich nur wozu die Platznummerierung gut ist?
Wie dem auch sei, die Filmvorschauen beginnen und da schießt es aus Freund D. heraus: „Was ist noch schnell im ersten Teil passiert?“ „Wie war das Ende noch mal?“, „Warum sind Loki und Thor zerstritten?“ „Hat Natalie Portman im ersten Teil auch schon so heiß ausgesehen, wie jetzt?“ usw. usf. Doch nicht nur Freund D. hat Gedächtnislücken, auch ich erinnere mich nur stückchenweise an Thor, der immerhin schon zwei Jahre zurück liegt. Es dauert aber nicht lange bis wir zufrieden feststellen, dass man auch ohne größeren Background des ersten Teils die Handlung von Thor: The Dark Kingdom versteht.
Nachdem Thor seinen Hammer für die Rettung der Welt, des Universums, nein sogar des Weltalls zur Genüge geschwungen hat, Gags auf Dramatik treffen (was teilweise nicht wirklich stimmig ist) und schließlich auch die Liebe nicht zu kurz kommt, ist das Science-Fiction-Movie auch schon wieder vorbei. Was bleibt sind leere Kinosesseln und die Frage, warum Loki (gespielt von Tom Hiddleston) nicht einen eigenen Film bekommt?