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Wolf Gang – Suego Faults

8
Pop

Schaurig-düster mutet das Cover der CD an, als ein männliches Wesen mit schwarzem Federkopfschmuck durch einen Wald umgestürzter Bäume und laubbedeckter Böden wandelt, der sich in Nebelschwaden verliert – und dahinter steckt (trotzdem) ein Pop-Album par excellence, so müsste die Erklärung im Wörterbuch dafür abgedruckt sein.Wolf Gang, die Dreimann-Formation rund um Max MacElligott aus Schottland debütiert mit „Suego Faults“, das im Juli 2011 nach zahlreichen Singleauskoppelungen erschienen ist. Die britische Presse brauchte erst gar nicht auf das Album zu warten, schon vor dessen Erscheinen wurde der 23-Jährige gern das ein- oder andere Mal mit Größen wie David Bowie verglichen oder auf seine Einflüsse, die bis Queen zurückreichen, hingewiesen. Das Lob in hohen Tönen scheint jedoch keineswegs ungerechtfertigt: Hat Max MacElligott das Album ja auch völlig alleine geschrieben, komponiert und auch eingespielt (ein Multiinstrumentalist, der eigentlich Anthropologie studiert hatte, bevor er den Hörsaal gegen das Tonstudio getauscht hat).

Mit viel Liebe zum Detail (was allein schon an den Videos und Bühnenoutfits zu erkennen ist, ein  Hang zur offenen Theatralik und Romantik zeichnen nicht nur die Musik von Wolf Gang aus) entstand hier ein Album, das bei jedem erneuten Anhören besser zu werden scheint. Die düstere Stimmung des Intros von ,“Lions in Cages“ wirkt durch eingängige Melodien wie weggewischt – hervorzuheben wäre an dieser Stelle auch die erste Singleauskoppelung ,“The King and all of his men“ (Hinweis am Rande: die Vorveröffentlichung dieser Single, die leider keinen Platz mehr am Album gefunden hat, ist unbedingt hörens- sowie das Video dazu sehenswert!).

Manche Stellen weisen leider melodiöse Defizite auf – verweise hiermit auf „Back to back“ – sie wirken nicht ganz so mitreißend wie andere Titel auf der CD. Diese Mankos werden aber durch Lieder wie „Midnight Dancers“, womit eine schwungvolle, schöne Ballade gelungen ist, wieder ausgemerzt. Durchwegs erhält Wolf Gang den Pop-Charme zehn Songs lang am Leben, der aus dem Album eine gelungenen Platte werden lässt, die neugierig auf mehr macht.

Max MacElligott sagt von sich selbst, er sei Romantiker – der Titel zu seinem Debutalbum ist ihm im Traum gekommen, in dem er eine junge Frau rettet. Mit diesem phantasievollen Gedanken hier der Tipp für „Suego Faults“: Eine gute Flasche Wein, die letzten Sonnenstrahlen des Sommers auf der Terrasse – und ab gehts mit Wolf Gang ins Träumeland.




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