I-Am-Number-Four-©-2011-Walt-Disney

I Am Number Four

3
Action

Mit acht weiteren Kindern wird John von seinem Planeten Lorien gerettet und auf die Erde gebracht, ehe dieser von den bösen Mogadori zerstört wird. Auch Jahre später ist er noch ständig auf der Flucht vor seinen Verfolgern, da diese alles daran setzen ihn und die anderen Auserwählten zu eliminieren. Drei haben sie schon getötet – und John ist die Nummer Vier. Regisseur D.J. Caruso (Eagle Eye, Disturbia) und Produzent Michael Bay (Transformers, Bad Boys) sind im Normalfall Garanten für starke Bilder und viel Action. Nicht immer sind ihre Geschichten tiefsinnig, doch ein Fest für die Augen sind sie alle Mal. Doch statt eines actionlastigen Mystery Thrillers, so wie der Film offiziell tituliert wird, erwartet den Zuseher hier ein weiterer Aufguss einer, seit dem Erfolg von Twilight immer wiederkehrenden, übernatürlichen Teenie Romanze. Denn: John, gespielt vom 21-jährigen Briten Alex Pettyfer (Wild Child), ist nicht nur außerirdisch und in Besitz von unkontrollierbaren, übernatürlichen Kräften, sondern er ist auch ein Teenager. Und somit natürlich prädestiniert für eine vorhersehbare, zuckersüße Liebesgeschichte.

Als John und sein Beschützer Henri ein weiteres Mal vor den Mogadori flüchten müssen, verschlägt es sie in die Kleinstadt Paradise, in der auch die unangepasste, ständig fotografierende Sarah (Dianna Agron aus Glee) lebt. Nach einiger Verwirrung verlieben sich John und Sarah, müssen sich mit ihrem gemeinen, eifersüchtigen Exfreund herumschlagen und zu eingängiger Popmusik viele SMS mit ihren omnipräsenten Handys tippen. Aber da war doch noch was…während Pettyfer und Agron in ihrem oberflächlichen Liebesreigen versumpfen, setzten die Mogadori – die im Gegensatz zu John, tatsächlich etwas außerirdisch wirkenden Gestalten – alles daran ihn zu finden. Was natürlich auch gelingt. Dem großen Endkampf zwischen Gut und Böse steht also nichts mehr im Weg und ein paar Explosionen und Effekthascherei mit überdimensionalen Alienhunden später, ist es geschafft. Die Bösen sind vorerst geschlagen und alle – Protagonisten und Zuschauer – können aufatmen bzw. aufwachen. Wie lang der Frieden jedoch hält ist unsicher, denn das offene Ende verspricht einen weiteren Teil der Romanverfilmung.

Ein Außerirdischer, der als gut aussehender Teenager sein Leben fristen muss und ständig mit glatten, charakterlosen Stereotypen konfrontiert wird, kann tatsächlich nur mit Wehmut auf sein Dasein blicken. Nicht nur seine auserwählte Sarah erfüllt ein typisches Klischee, auch der Rest der Charaktere bleibt farblos und ohne Tiefe. Die Einsamkeit und das Streben nach Angepasstheit und Normalität während des Erwachsenwerdens, der Grundgedanke dessen, was der Film wohl aussagen soll, kann trotz der düsteren Bilder für den Zuschauer nie wirklich spürbar gemacht werden. Er wird überlagert von einer banalen, konstruierten Liebesgeschichte, die unausgegoren und aufgesetzt wirkt und bei der man das Gefühl nicht loswird, sich ein weiteres Mal in Mystic Falls bei den Twilight-Vampiren zu befinden. Wer also Gefallen daran findet, hübsche Menschen anzusehen, die nicht viel zu sagen haben und im Kino gern mal ein Nickerchen macht, findet in I Am Number Four auf jeden Fall den passenden Film für einen verregneten Sonntagabend.

Regie: DJ Caruso, Drehbuch: Alfred Gough, Miles Millar, Marti Noxon, Darsteller: Alex Pettyfer, Timothy Olyphant, Teresa Palmer, Dianna Agron, Laufzeit: 109 Minuten, DVD-Release: 04.08.2011




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