The Shoot
Das Lightgun- bzw. Onrail-Shooter Genre gilt als eines der beständigsten und zugleich (interessanterweise) innovationsärmsten im Videospielbereich. Umso verblüffender erscheint die Tatsache, das mit jeder neuen Konsolengeneration immer wieder neue Vertreter des Genres auf den Markt geworfen werden – so nun auch das PS3-exklusive The Shoot. Der größte Nachteil aller Spiele jener Art liegt dabei auf – oder besser gesagt in – der Hand: Es wird Hardware in Form von Peripherie-Gerätschaften benötigt, um das gewünschte Old-School Spielhallen-Feeling zu erzeugen. Praktischerweise hat Sony vor kurzem seinen Bewegungscontroller Move unter die Leute gebracht, der auch für Shooter geeignet scheint.
So banal der Titel auch klingen mag, er passt: Das Story-Grundgerüst von The Shoot stellt mehrere Filmsets dar, die vom Spieler unter Anleitung eines Regisseurs quasi zum Leben erweckt werden sollen. Damit schlagen die Entwickler zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen umgehen sie den Zwang, eine tatsächlich gehaltvolle Story zusammenzustellen, zum anderen kann die totale Bewegungseinschränkung des Spielers (also das Herzblut des Onrail-Shooters) damit erklärt werden, das es sich ja um vorgefertigte Szenen handeln soll.
Mit dem Move-Controller in Händen dürfen insgesamt fünf Filme (Level) mit jeweils 4 Szenerien gespielt werden, wobei diese erst über den Karrieremodus freizuspielen sind. Da es sich um Filmsets handelt, sind sowohl die hübschen Hintergründe als auch Gegner als Holz- bzw. Pappaufsteller dargestellt, die natürlich nach Lust und Laune zerschossen werden können. Mithilfe eines Kombozählers wird die virtuelle Schießbude spielerisch interessant gehalten, da jeder Kopfschuss mehr Punkte und jeder Fehlschuss – logischerweise – Punkteabzug bedeutet. Ein Tutorial erläutert die speziellen Möglichkeiten von The Shoot, welche Sonys Bewegungssteuerung einbinden: neben dem (fast schon obligatorischen) Ausweichen, das durch simples Schwenken des Controllers nach links / rechts oder unten akkurat umgesetzt wird, können auch Specialmoves wie etwa der Zeitlupenmodus mithilfe einer Lasso-Wurf-Bewegung aktiviert werden.
Leider zeigt sich sowohl bei der Anzahl jener Moves (lediglich drei) als auch bei der Levelwahl der geringe Umfang des Spiels. Mit einem Score-Attack Modus und mehreren Minispielchen, die durch in den Spielabschnitten versteckte Posterstücke freizuschalten sind, wird zumindest der Versuch unternommen, The Shoot etwas langlebiger zu machen, mehr als 20 Minuten pro Level kann man aber nicht erwarten.
Plattform: PS3 (Move, Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 12, Spieler: 1-2, Release: 29.10.2010