Medal of Honor

In den letzten paar Jahren versank die Medal of Honor Reihe, wie so viele andere Weltkriegsshooter auch, zunehmend in der Belanglosigkeit. Um dem entgegen zu wirken und die Serie wieder konkurrenzfähig zu machen, verlässt EA mit seinem neuesten Medal of Honor Titel die Szenarien des Zweiten Weltkrieges und wendet sich dem Modern-Warfare-Genre zu. Die Einzelspielerkampagne schickt den Spieler nach Afghanistan um dort gegen die Taliban zu kämpfen. Die dazugehörige Story wird aus der Perspektive unterschiedlicher Einheiten, welche alle an diesem Einsatz beteiligt sind, geschildert. Die meiste Zeit der ungefähr sechs Stunden dauernden Kampagne verbringt man in der Rolle eines Mitglieds der Tier-1-Einheit, einer verdeckt hinter den feindlichen Linien operierenden Spezialeinheit.

Um ein wenig Abwechslung ins Spiel zu bringen, sind einige Passagen in der Funktion eines Army Rangers zu spielen oder – klassisch – im Geschützstand eines Helikopters, um feindliche Stellungen unter Feuer zu nehmen. Die Schauplätze reichen von den staubigen und sandigen Straßen einer Taliba-Hochburg bis hin zu idyllisch verschneiten Berghängen. Grafisch wurden die Landschaften sehenswert inszeniert, leider kommen Schwächen bei Texturen zum Teil sehr stark zur Geltung. Die gelungene Hintergrundmusik und die gute Dialogsynchronisation sorgen für atmosphärische Stimmung und gleichen die Vielzahl kleinerer Macken etwa Clipping-Fehler fast schon wieder aus.

Nach Abschluss des Einzelspielermodus bleibt die Option offen, ob man die Kampagne im wesentlich schwierigeren Tier-1-Modus erneut durchspielen will. Allerdings nur online, da die in diesem Modus erzielten Leistungen direkt ins Onlineranking wandern. Im Multiplayer kann man sich mit bis zu 23 weiteren Spielern in vier Spielmodi auf acht Karten austoben. Dem Spieler stehen drei unterschiedliche Klassen, welche während dem Spiel auch gewechselt werden können, zu Wahl. Der klassische Schütze, der sich mit einem Sturmgewehr ins Getümmel stürzt, der mit einer Maschinenpistole und einer schweren Waffe ausgerüstete Spec Ops und natürlich der Scharfschütze. Die vier Spielmodi, Team-Sturmlauf (einfaches Team-Deathmatch), Kampfeinsatz (fünf Ziele müssen nacheinander erfüllt werden), Sektor-Kontrolle (Kontrollpunkte halten um Punkte zu sammeln) und Zielraid (zwei Ziele müssen mit Sprengstoff sabotiert werden) sind durch die Bank teamorientiert.

Das sammeln von Erfahrungspunkten für jeden Abschuss und geglückte Team-Aktionen ermöglicht Level-Ups, welche den Zugang zu neue Waffen und Waffenteilen freischalten. Zusätzlich gibt’s noch diverse Orden und Medaillen für besondere Leistungen. Kurz vor dem Release hat EA die Taliban im Multiplayer in OPFOR umbenannt und sich so einfach aus der Affäre gezogen, denn so kann niemand mehr als Taliban spielen. Das neue Medal of Honor bietet sowohl im Einzelspieler als auch im Multiplayer solide und abwechslungsreiche, aber auch sehr durchwachsene Shooter-Action.

Plattform: PS3, Xbox 360, PC,  Altersfreigabe (PEGI): 18+,  Spieler: 1, 2-24 Online,  Erscheinungsdatum: 14.10.2010